Achtung, Baustelle! In Kippenheim dürfte in naher Zukunft viel Erde bewegt werden. Foto: Vichra

In Kippenheim stehen Tief-, Kanal- und Leitungsbauarbeiten an / Kosten von gut 460 000 Euro

Es wird ordentlich gebuddelt, gebaut und repariert in den kommenden Monaten in Kippenheim. Die Verwaltung hat Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von fast einer halben Million Euro auf dem Plan. Gearbeitet wird hauptsächlich unterirdisch.

Kippenheim. Die größte – weil einschneidendste – Baustelle 2017 wird die Sanierung der Ostseite der Poststraße sein. Wie berichtet, sollen im Sommer der Gehweg erneuert und die Parkplätze in Längsrichtung verlegt werden. 350 000 Euro sind dafür veranschlagt, 117 000 Euro kommen als Zuschuss vom Land.

Doch es gibt in diesem Jahr weitaus mehr zu tun auf – und vor allem unter – den Straßen im Ort. Am Montag soll der Gemeinderat eine ganze Reihe von Arbeiten abnicken und dafür viel Geld in die Hand nehmen. Ein Überblick.

Tiefbauarbeiten  (223 000 Euro): Am bedeutendsten ist die Neuverlegung beziehungsweise der Umbau der Wasserleitung im Selzenweg. Eine Fortführung der Maßnahme aus den Jahren 2014/15, als die Wasserleitung von der Kreuzung Westendstraße bis zur Einmündung Freiherr-von-Grechtler-Straße ausgetauscht wurde. Von dort sollte es in diesem Jahr ursprünglich weitergehen bis auf Höhe Festplatz. Weil es in jüngster Vergangenheit in dem Bereich aber immer wieder zu Wasserrohrbrüchen gekommen sei, schlägt die Verwaltung nun vor, den Austausch bis zur Johann-Peter-Hebel-Straße auszudehnen. Die Mehrkosten von rund 10 000 Euro könnten über Einsparungen bei der Verlegung von Wasserleitungen im Baugebiet Brunnenstraße Süd – das am Montag übrigens offiziell eingeweiht wird – aufgefangen werden.

Beim Bau des Parkplatzes in der Querstraße habe sich gezeigt, dass sich in der Sohle der Bachverdolung Geröll abgelagert habe. Dieses soll entfernt werden, um dann zu entscheiden, ob weitere Erhaltungsmaßnahmen notwendig sind. Sorge bereitet überdies der Regenwasser-Kontrollschacht bei der Traubenannahmestelle. Es habe sich gezeigt, dass der Sandstein "großflächig ausgepült" und dadurch mittelfristig die Standsicherheit gefährdet sei. Das Gewölbe soll verfüllt und von zwei Kontrollschächten mit Sohlrampen ersetzt werden. Übernehmen soll die Arbeiten die Kippenheimer Firma Trenkle.

Kanalsanierungen (111 000 Euro): Teils schwere Schäden an Kanälen gilt es laut Verwaltung im gesamten Gemeindegebiet auszumerzen. Die Sanierung im Selzenweg und in der Westendstraße soll im sogenannten Linerverfahren vonstattengehen. Die restlichen vereinzelten Schäden soll die Firma Koßmann aus Kappel-Grafenhausen als günstigster von fünf Bietern mit dem Roboterverfahren beheben.

Wasserversorgung in Schmieheim (126 000 Euro): Der Schmieheimer Tiefbrunnen ist sanierungsbedürftig. Darüber wurde der Gemeinderat bereits im November vergangenen Jahres informiert. Weil der Brunnen während der Reparatur vom Netz geht und es in Schmieheim keine alternative Trinkwasserversorgung gibt, muss zunächst eine Verbindungsleitung nach Kippenheim gelegt werden. Sie soll von der Schwabsgasse bis zur Firma Hiller reichen (1,2 Kilometer). Für den nötigen Druck in der Leitung würde ein zusätzliches Pumpwerk sorgen. Zwar sollen die Ortsnetze grundsätzlich autark bleiben. Sie könnten sich aber während der Sanierungsphase und künftig – sollte es im einen oder anderen System einmal Probleme geben – gegenseitig mit frischem Wasser aushelfen. Zunächst gelte es aber zu prüfen, wie sich das harte Wasser aus Kippenheim (26 Grad deutsche Härte) und das weichere aus Schmieheim (16 Grad) mischen lassen, ohne Schäden in Leitungen und Häusern zu verursachen.

Die Verwaltung schlägt vor, das Hügelsheimer Büro Wald und Corbe, das bereits für die Vorplanungen verantwortlich zeichnete, mit den weiteren Schritten zu betrauen. Im Rathaus wird bereits geprüft, ob und in welcher Höhe Zuschüsse für das Projekt zu erwarten sind.

INFO

Strom und Jugendzentrum

Weiteres Thema der Sitzung des Gemeinderats am kommenden Montag, 22. Mai, ab 19 Uhr im Rathaus ist die Vergabe des kommunalen Strombezugs für die Jahre 2018 und 2019. Zudem hört das Gremium einen Bericht aus dem Jugendzentrum. Leiterin Heike Dolenga wird über aktuelle Entwicklungen und anstehende Projekte informieren.