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Pandemie: LZ-Redaktionsmitglieder haben im Corona-Drive-in in Kippenheim den Selbstversuch gewagt

Kippenheim - Die Firma Himmelsbach Technologie wirbt mit einem schnellen Corona-Test-Angebot: Beim Test-Drive-in können sich Interessierte einmal pro Woche kostenlos testen lassen und dabei bequem im Auto sitzenbleiben. Die LZ hat den Check gemacht.

"Zwei Hamburger, eine kleine Pommes und eine Cola!", ist man geneigt zu sagen, wenn man in einen Drive-in fährt. Im Kippenheimer Kehnerfeld kommt man mit einer Fast-Food-Bestellung jedoch nicht weit. Dort hantieren die Mitarbeiter nicht mit Pfannenwendern, sondern mit Wattestäbchen. Sie testen die Autoinsassen auf das Coronavirus. Die Lahrer Zeitung hat dort selbst einen Stopp eingelegt und das neue Angebot getestet.

Die Anmeldung

Auf der Webseite www.coronatest-ortenau.de funktionierte die Anmeldung reibungslos. Termine gibt es im Fünf-Minuten-Takt. Genug Auswahl bei den noch möglichen Uhrzeiten gab es trotz einiger bereits vergebener Termine. Beim Buchen im Internet gab es die Möglichkeit, gleich für zwei Testwillige einen Termin zu reservieren – sehr praktisch, so konnten sich zwei Redaktionsmitglieder aus dem Auto heraus testen lassen. Nach Abschluss der Anmeldung bekommt man einen QR-Code per E-Mail zugeschickt.

Die Anfahrt

Der Kippenheimer Test-Drive-in ist eher dürftig ausgeschildert, sodass unsere Redaktionsmitglieder das Hinweis-Plakat am Anfang der Straße übersahen und in die falsche Richtung fuhren. Beim zweiten Hinschauen fällt das Plakat als Wegweiser dann aber doch ins Auge.

Ein Schild direkt neben der Einfahrt zum Autohaus Tri-AG fordert die Autofahrer auf, am Testzentrum vorbeizufahren, am Ende der Straße zu wenden und dann rechts von den beiden Test-Parkplätzen eine Warteschlange zu bilden.

Auch das erscheint etwas verwirrend, denn theoretisch könnte man auch über die Gegenspur direkt nach links zum Testzentrum abbiegen. Einige andere Autofahrer hielten vor dem Hinweisschild an und wollten ohne Wenden auf einen der beiden Drive-In-Parkplätze fahren.

Der Ablauf

 Anders als bei klassischen Schnellrestaurant-Drive-ins hält man nicht in einer Einbahnstraße, sondern biegt mit seinem Auto von der Straße aus nach rechts auf einen Parkplatz ab. Nach dem Test fährt man wieder rückwärts raus. Bei unserem Besuch winkt uns ein Mitarbeiter in einen der beiden Parkplätze hinein und bittet uns freundlich, QR-Code und Ausweis vorzuzeigen.

Die Kollegin, die bisher noch nie in einem Schnelltest-Zentrum war, verliert schnell ihre Anspannung und ist danach positiv überrascht. Die Mitarbeiterin fragt, ob es der erste Test sei. Auf ein Ja folgt eine ruhige und verständliche Schritt-für-Schritt-Erklärung, was nun gleich passieren werde.

"Legen Sie Ihren Kopf ein wenig nach hinten, dann ist es einfacher", sagt sie, bevor sie das Stäbchen in ein Nasenloch einführte. Nach wenigen Sekunden ist es schon vorbei und halb so schlimm, obwohl das Gefühl des Stäbchens in der Nase natürlich alles andere als angenehm ist. Auch der Kollege, spürte nur ein leichtes Kribbeln. Er ist bereits ein wahrer Test-Profi und kannte das Prozedere.

Das Ergebnis

Die Mitarbeiterin gibt unseren beiden Testpersonen einen Zettel mit einem Code zum Scannen mit, über den man rund 20 Minuten später das Ergebnis erfragen konnte. Zusätzlich bekommt man aber auch noch eine E-Mail. Die flattert kurz nach der Rückkehr in die Redaktion ins virtuelle Postfach – beide Tests sind glücklicherweise negativ.

Das Fazit

Der Test-Drive-in funktioniert einfach und schnell. Die Terminbuchung war unkompliziert, die Mitarbeiter waren freundlich und kompetent und auch das Ergebnis lag schnell vor. Kleinere Schwierigkeiten gab es bei der Anfahrt und beim Bilden der Schlange. Alles in allem ist der Test-Drive-in in Kippenheim eine sehr bequeme und komfortable Alternative zu den Testzentren.

Info

Durch einen Abstrich aus dem Nasen- oder Rachenraum kann der Test Eiweißfragmente (Proteine) nachweisen, die struktureller Bestandteil des Coronavirus sind. Sobald diese in ausreichender Konzentration vorhanden sind, binden sie sich an die spezifischen Antikörper.

Dabei erzeugen sie ein sichtbares Signal auf dem Teststreifen. Der Antigentest kann eine akute Infektion nachweisen, auch wenn keine Symptome auftreten. Eine Infektion wird laut Herstellern in 96 Prozent der Fälle erkannt, ein negatives Test-Ergebnis ist in 98 Prozent der Fälle korrekt.