Runter vom Gas! Foto: Symbolbild

Stadt Lahr legt Beschilderungsplan vor

Kippenheim - Das Regierungspräsidium hat sein finales Okay gegeben, wo die Schilder hinkommen, wird derzeit geprüft – bald heißt es auf der B 3 in Kippenheim: Runter vom Gas. Tempo 30 soll "zeitnah" kommen.

"Ende vergangener Woche haben wir von der Stadt Lahr einen vorläufigen Beschilderungsplan erhalten", berichtete Hauptamtsleiter Rainer Walter am Montagabend dem Gemeinderat. Die Verwaltung soll mit ihren Ortskenntnissen noch einen abschließenden Blick darauf werfen, bevor der Entwurf an das Ortenauer Straßenbauamt geht – und Realität wird. Die Lahrer Stadtverwaltung als untere Verkehrsbehörde teilte am Dienstag auf Nachfrage der Lahrer Zeitung mit, man könne derzeit "noch keinen konkreten Umsetzungszeitpunkt benennen", sei aber "um eine zeitnahe Ausführung bemüht".

Kommt ein "Blitzer" auch im Norden?

Und was ändert sich durch die Umstellung, außer der Geschwindigkeit? In Sachen Vorfahrtsregelung bleibt laut Walter "alles beim Alten". Wie groß der Schilderwald entlang der Ortsdurchfahrt wird, vermochte er gestern noch nicht zu sagen. "Die Verkehrszeichen werden jedenfalls so verteilt, dass auch Ortsunkundige erkennen, dass auf der gesamten B 3 Tempo 30 gilt".

Ein Fakt, an den sich auch die Kippenheimer erst noch gewöhnen müssen. Im Ratsrund ist der Unmut über das Diktat aus Freiburg noch immer deutlich zu vernehmen. Wie berichtet, hatte das Gremium nach langen internen Debatten und einer Fragebogen-Aktion unter Anwohnern für Tempo 40 plädiert. Das Regierungspräsidium kassierte den Vorschlag. Die Begründung: Ausreichender Lärmschutz ist nur mit einer Reduzierung auf 30 Stundenkilometer zu erreichen.

Immerhin muss die Gemeinde für das Aufstellen der Schilder nicht selbst aufkommen: "Das übernehmen die höheren Behörden", erklärte Hauptamtsleiter Walter auf Nachfrage von Otto Hebding (CDU). Und wer zahlt, bestimmt, wann es losgeht. Deshalb wird der Wunsch von Julian Siefert (SPD) "mit Tempo 30 zu warten, bis die Vollsperrung auf der Kreisstraße in Mahlberg vorbei ist", wohl unerfüllt bleiben. "Das liegt nicht in unserer Hand", so Bürgermeister Matthias Gutbrod lapidar.

Einfluss hat die Gemeinde indes darauf, wo künftig "geblitzt" wird. Für eine Messsäule sind im Haushalt 2017 35 000 Euro eingestellt. Ursprünglich war geplant, die Anlage in der Schmieheimer Straße aufzustellen. Ob sich daran unter den neuen Vorzeichen etwas ändert und künftig analog zum Süden auch am nördlichen Ortseingang Jagd auf Raser gemacht wird, darüber wird noch zu reden sein.

Info: Ende in Sicht

Die B 3 ist nicht das einzige Verkehrssorgenkind in Kippenheim.

> Sulzer Kreuz: Die Ankündigung des Landratsamts, die provisorische Ampel durch eine fest installierte ersetzen zu wollen, missfällt Julian Siefert. Er macht "zu Stoßzeiten Staus bis an den Ortseingang" aus. Der Bürgermeister dagegen ist mit der Situation zufrieden: "Nach meinem Empfinden funktioniert es ganz gut." Ein Kreisverkehr würde erst im Zuge der Ortsumfahrung wieder zum Thema.

> Poststraße:  Die Baustelle soll nach Verzögerungen Ende Februar Geschichte sein. "Im hinteren Abschnitt gab es deutlich weniger Schäden als im vorderen", so Gutbrod.