Der Kirchenchor und Rainer Knoll an der Orgel begleiteten den Wahlgottesdienst musikalisch. Foto: Decoux-Kone

Evangelische Kirche: Juliane und Martin Grüsser sind Kippenheims und Schmieheims neue Pfarrer

Kippenheim - Die Tage der Vakanz sind gezählt: Der Kirchengemeinderat hat beim Wahlgottesdienst in der evangelischen Kirche Kippenheims einstimmig Juliane und Martin Grüsser zu Kippenheims neuen Pfarrern gewählt. Ihr Amtsantritt ist der 1. August.

Die Wahl von Juliane und Martin Grüsser fand im Rahmen des Gottesdiensts am frühen Sonntagabend geheim statt, das Ehepaar selbst war diesmal nicht anwesend. Dies sei so üblich, wie Kirchengemeinderatsvorsitzender Hans Schillinger erklärte.

Die Grüssers hatten sich kurz nach Ostern in Gottesdiensten mit anschließender Gemeindeversammlung vorgestellt, sie waren die einzigen Bewerber auf die freie Stelle in Kippenheim-Schmieheim gewesen (wir berichteten). Zurzeit sind sie von der Badischen Landeskirche beurlaubt, weil sie vor gut sechseinhalb Jahren eine Stelle in Davos/Schweiz antraten.

Nun zieht es die 46-Jährige und den 49-Jährigen mit der Familie wieder zurück ins Badische. In Kippenheim wird das Ehepaar Grüsser mit seinen drei Kindern im Alter zwischen zwei und 17 Jahren ins Pfarrhaus ziehen. Aktuell bekommt dieses eine neue Heizungsanlage und wird saniert. Bis zum Einzug der Familie Anfang Juli sollen aber alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Freude und Erleichterung über ein mögliches Ende der Vakanz, die einzelne Besucher nach der Vorstellung in der Kippenheimer Friedenskirche zum Ausdruck gebracht hatten, schlug sich dann im einstimmigen Wahlergebnis am Sonntag nieder.

Wahlberechtigt waren insgesamt zehn Mitglieder des Kirchengemeinderats, es waren fünf von Schmieheim, vier von Kippenheim sowie Bernd Neugart als Mitglied des Bezirkskirchenrats. Alle hatten mit Ja gestimmt. Zum positiven Wahlergebnis hätte bereits eine einfache Mehrheit mit sechs Stimmen genügt.

Die Wahl war in einen Gottesdienst eingebettet, der am zweiten Sonntag nach Ostern unter dem Wochenspruch von Christus als dem guten Hirten stand. "Es ist auch ein gutes Zeichen für den Gottesdienst", sagte Schuldekan Hans-Georg Dietrich dazu.

In seiner Predigt bezog er sich auf Gott als guten Hirten, der seine Schafe behütet und sie vor Schlechtem bewahrt. Im Kern bedeute dies eine vertrauensvolle Verheißung für die Gläubigen von Gott als gutem Hirten, dessen Schafe sie dann gerne seien.

Hoffnung auf bessere Zeiten

Den Gottesdienst umrahmten der Kirchenchor und Rainer Knoll an der Orgel musikalisch; gemäß Coronaauflagen mussten sich die Besucher vor dem Gottesdienst anmelden und durften weder singen, noch laut beten.

In weiteren Gebeten gedachte Schuldekan Dietrich denen, die an Corona gestorben waren. Mut und Zuversicht sprach er allen zu, denen die schwierigen Bedingungen und Auflagen zu schaffen machen. Nach wie vor bleibt es ein Hoffen auf bessere Zeiten.

Juliane und Martin Grüsser werden sich die Stelle, die zu 100 Prozent ausgeschrieben wurde, teilen und mit Kippenheim auch Schmieheim übernehmen. Die beiden Kirchengemeinden sollen zusammenwachsen. Grüssers Vorgängerin Henriette Gilbert hatte eine Anstellung zu 75 Prozent und ausschließlich Kippenheim betreut.

Nach ihrem Weggang haben Pfarrerin Annette Stepputat und die Prädikantinnen Monika Kappus und Dorothee Moldenhauer vertretungsweise ihre Aufgaben übernommen. In Schmieheim nimmt Dekan Rainer Becker aktuell noch Aufgaben als Gemeindepfarrer wahr. Aus diesem Amt wird er in einem Abendgottesdienst am 25. Juli offiziell verabschiedet.