Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner (links) und Vorsitzender Heinz Siefert (Dritter von links) gratulierten Helene Baier für 40 Jahre und Martin Schulze für 50 Jahre Parteimitgliedschaft. Foto: Decoux-Kone

Ehemaliger Vorsitzender seit 50 Jahren Mitglied / Johannes Fechner äußert sich zur Wahl

Ehrung für ein Urgestein: Der frühere Vorsitzende Martin Schulze ist vom SPD-Ortsverein Kippenheim für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt worden. In der Hauptversammlung sprach zudem der Abgeordnete Johannes Fechner zur Bundestagswahl.

Kippenheim. Schulze war von 1982 bis 1984 Vorsitzender des Ortsvereins und bekleidete über 15 Jahre das Amt des Schriftführers und Pressewarts. Schulze nahm mit den Worten von Goethe "bescheiden ist nur ein Lump" die Ehrung entgegen.

Eine Ehrung wurde auch Helene Baier für 40 Jahre Mitgliedschaft zuteil. Über viele Jahre war sie Delegierte auf Kreisebene. In dieser Funktion gestaltete sie die Politik mit. Zuletzt war sie stellvertretende Vorsitzende, bevor sie ihr Amt aus privaten Gründen abgab.

Vorsitzender Heinz Siefert gratulierte den beiden verdienten Mitgliedern, die über viele Jahre hinweg die lokalpolitische Arbeit wesentlich geprägt hätten.

In Bezug auf die bevorstehende Bundestagswahl zeigte sich Johannes Fechner zuversichtlich. Die Stimmung erlebe er positiv, vor allem die Themen Trump und steigender Populismus mobilisiere seiner Ansicht nach die Jugend.

Lokalpolitisch legte er den Schwerpunkt auf den sechsspurigen Ausbau der Autobahn sowie auf die Themen Bahn und schnelleres Internet.

Für die große Politik nannte er die Themen Gerechtigkeit, Sicherheit und Europa. Ihm zufolge wolle die SPD den Fokus unter anderem auf die Bekämpfung von Altersarmut, auf Familienentlastung und die Abschaffung von Kindergartengebühren legen. Mehr Sicherheit könne erreicht werden mit der Verschärfung der Strafgesetze. Außerdem seien mehr Polizisten, Staatsanwälte und Richter nötig, auch zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität.

Zum Thema Europa forderte er mehr Bürgernähe und Transparenz sowie weniger Bürokratie, gerade in der Flüchtlingspolitik. Letzteres Thema beschäftigte auch die Parteimitglieder der Ortsgruppe, es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über die bessere Integration von Flüchtlingen und über die schnellere Bearbeitung von Asylanträgen. Einig war man sich darin, dass die Flüchtlinge auf alle europäischen Länder verteilt werden sollten, eine gezielte Maßnahme könne die Einführung einer europäischen Staatsanwaltschaft sein.

Die Diskussion drehte sich auch um die Weltpolitik. Hinsichtlich der bevorstehenden Wahl fehlt Johannes Fechner die Fantasie, mit der CDU vier weitere Jahre zusammenzuarbeiten, wie er sagte. Deshalb müsse man die 30-Prozent-Hürde knacken. Daran will der SPD Ortsverein tatkräftig arbeiten. Anvisiert sind vor der Wahl Plakate im Ort sowie Informationsstände zu aktuellen Themen.

Vorsitzende seit der Gründung

1946 - 1964: Hans Burg

1964 - 1966: Leo Engelberger

1966 - 1968: Hans-Uwe Schwaebeck

1968 - 1969: Fritz Zehnle

1969 - 1972: Otto Marrek

1972 - 1976: Peter Loschwiz

1976 - 1979: Detlef Pieles

1979 - 1982: Helmut Gebauer

1982 - 1984: Martin Schulze

1984 - 1994: Jürgen Milde

1994 - 2008: Heinz Siefert

2008 - 2009: Horst Kröber

2009 - 2013: Knut Schneider

2013 - 2015: Jürgen Milde

seit 2015: Heinz Siefert

>  Im Jahr 1966 wurde der SPD-Ortsverein Schmieheim gegründet. Dort waren Oskar Winkler, Johann Hassel und Werner Blum Vorsitzende, ehe 1974 die Fusion mit dem Kippenheimer Ortsverein erfolgte.