Rat: Kanalarbeiten für rund 1,5 Millionen Euro / Am Kirchberg wird’s wohl günstiger

Schmieheim (ae). Die Problematik der Kanäle im Bereich Dorf- und Rosenstraße sowie in der Sonnhalde sind seit Jahren hinlänglich bekannt. Bei Starkregen heben sich Schachtdeckel, in Keller dringt Wasser, Wasser staut sich und es kommt zu Überflutungen weil die Entsorgungsleitungen zu schwach dimensioniert sind. Ein anderes Problem gibt es in der Kirchbergstraße. Dort sind teils starke Senkungen und Risse im Straßenbelag zu erkennen. Es besteht schon seit Längerem Handlungsbedarf, das sieht nicht nur Ortsvorsteher Michael Hartmann, sondern auch seine Ratskollegen so.

Für beide Bereiche stellte Ingenieur Klaus Mutter bei der Schmieheimer Ortschaftsratsitzung am Montag ein Sanierungskonzept vor. Die Räte nahmen es zur Kenntnis – mit dem Wissen, dass mit der Sanierung erhebliche Kosten auf die Gemeinde zukommen und bis zur Fertigstellung einige Zeit ins Land gehen wird. Bürgermeister Matthias Gutbrod musste "fairerweise" sagen, dass eine Sanierung der Bereiche bis dato nicht oberste Priorität hatte. Jetzt aber müsse man das Thema angehen, diese Botschaft werde er mit in den Gemeinderat nehmen.

Mutters Konzept sieht vor, die Sanierung in vier Bauabschnitte (von unten nach oben) zu gliedern. Generell müssten zwei Kanalnetze zusammengeführt werden und deren Dimensionierung aufgeweitet werden. Der erste Bauabschnitt ist in der Wallburger Straße vorgesehen, der dortige Radweg müsste erneuert werden. Kostenpunkt: 310 000 Euro. Der zweite Bauabschnitt ist die Dorfstraße mit Kosten von 450 000 Euro, der dritte in der Sonnhalde schlägt mit 400 000 Euro zu Buche. Die Kosten für den vierten Abschnitt in der Weinberg- und Rosenstraße bezifferte er mit 380 000 Euro. Die Gesamtkosten in Höhe von 1,54 Millionen Euro seien allerdings nur eine grobe Kostenschätzung, betonte Mutter.

Die Schäden in der Kirchbergstraße führte der Ingenieur zum einen auf den "feuchten und sensiblen Boden", zum anderen auf frühere Fehler in der Verfüllung und Verdichtung zurück. Eine Lösung wäre, die Straßenoberfläche und den kompletten Unterbau zu erneuern, die Rohrgräben nachzuverdichten, gegebenenfalls die Wasserleitungen und schlecht ausgeführte Hausanschlüsse auszutauschen – also alles neu von oben bis nach ganz unten. Eine Sicherheit, dass eine Nachverdichtung tatsächlich bis ganz unten wirke, neue Schäden also für alle Zeit ausgeschlossen wären, gebe es allerdings nicht. Kosten würde diese Variante rund zwei Millionen Euro.

Mutters zweite Variante bedeutet deutlich weniger finanziellen Aufwand. Sie sieht gezielte Reparaturen der Schadstellen und den Einbau eines neuen Asphalts vor, der Kostenfaktor liegt zwischen 20 000 und 80 000 Euro, je nach Aufwand. Eine Entscheidung gab es nicht, die Tendenz im Rat ging aber klar in Richtung der günstigeren Alternative.

Wunsch des Gremiums ist, die Kosten für die hydraulische Sanierung der Kanäle im ersten Bauabschnitt in den nächsten Haushalt mitaufzunehmen. Die weiteren Bauabschnitte zwei bis vier könnten dann in den folgenden Jahren abgearbeitet werden, um anschließend die Kirchbergstraße in Angriff zu nehmen. Würde das so umgesetzt, wird mit einer Bauzeit von bis zu sieben Jahren gerechnet.