Auf der Freilichlichtbühne zeigten die Ritter, wie gut sie mit dem Schwert umgehen können – sehr zur Freude ihres Publikums. Foto: Decoux-Kone

Hieronymus-Schlossfestspiele: Mittelalterliches Spektakel in Schmieheim bietet wieder viele Attraktionen

Schmieheim - Wenn Ritter ihre Lager aufschlagen, Burgfräuleins flanieren, der Schmied die Esse heizt und Kaufleute feilschen, finden wieder die Schmieheimer Hieronymus-Schlossfestspiele statt. Zum 17. Mal zog das mittelalterliche Spektakel viele Besucher an.

Die Schlossfestspiele haben nicht an ihrer Anziehungskraft verloren: Im Schlossgarten vor der historischen Kulisse mit dem Schloss boten Attraktionen von Gauklerei über Fechtkunst und Lagerleben bis hin zu Tanz und Feuershow den Gästen einen authentischen Blick in das Leben im Mittelalter. Verantwortlich für das mittelalterliche Treiben war neben der Gemeindeverwaltung, der Schlossbrauerei und den örtlichen Vereinen erstmals Thomas Knebel aus Weingarten bei Ravensburg. Er kennt die Mittelalterszenerie und vor allem das kleine, familiäre Mittelalterfest von Aufenthalten in den Vorjahren. Er hat die Organisation von Sonja und Gerhard Fischer aus Weisweil übernommen, die ihrerseits als Gast das Treiben genossen.

Burgfräuleins, Tänzer und großes Heeresgelage

Zwar gab es etwas weniger Stände, an denen Händler ihre Waren feilboten, als in den Vorjahren. Das tat dem Flair aber keinen Abbruch, die Strukturen waren ähnlich wie früher. Eine Neuerung gab es an der Handwerkerecke gleich neben dem Eingang. Dort tummelten sich Handwerker wie Schmied, Korbflechter oder Filzerin, um sich bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken zu lassen. Sie waren bisher über das ganze Gelände verteilt zu finden gewesen. Mittelalterlich ausgerichtet waren diverse Stände, die zum Beispiel Gewand, Schmuck, Keramik, Felle und Holzspielzeug anboten, bezahlt wurde oft in "Silberlingen".

Ritter und Knechte spazierten über das Gelände, Burgfräuleins mischten sich unter das gemeine Volk. Zu sehen waren auch abenteuerlich gekleidete Gaukler und Spielleute. Ein großes Heerlager mit den "Brettener Landsknechten", den "Vogelfreien" aus Weisweil und der Gruppe "Appendix Medieval" gab einen anschaulichen Einblick ins Lagerleben von damals. Eiserne Töpfe baumelten über Feuerstellen, auf der Bettstatt lagen Felle und Stroh.

Auf der Freilichtbühne zeigten Ritter ihre Fechtkunst und Bauchtänzerinnen begeisterten das Publikum. Höhepunkt der Schlossfestspiele war am Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit eine atemberaubende Feuershow mit Gauklerin und Hexe "Belzana". Auch für die Kinder war etwas geboten, neben den Spielständen zog Märchenerzähler Bertram die Kinder in seinen Bann.

Wie in den Jahren zuvor sorgten ein privater Anbieter und die örtlichen Vereine wie der Musik- und Sportverein sowie die Radfahrergruppe für ein reichhaltiges und vielfältiges Essensangebot. Eine Bereicherung für das Ambiente war die Musikgruppe Ridewanz, sie untermalte das Marktgeschehen mit mittelalterlicher Musik. An beiden Tagen hatten diejenigen, die verkauften, bewirteten oder unterhielten, einiges zu tun, die Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung kamen und gingen unaufhörlich.

Info: Schnaps, Met und Bier lockten

In der "Dragon Wein Taverne" entfiel der "Umgang mit persönlichen Problemen", dafür gab es "betreutes Trinken mit Schnaps und Met", wie ein Hinweisschild besagte. Apropos Getränke, das Geroldsecker und Hieronymus Bier, gebraut nach Rezepten aus der damaligen Zeit, wurde stilecht in Tonkrügen serviert.