Flächenausgleich: Insgesamt 26 Hektar sollen mehr als eine Million Punkte bringen

Kippenheim. Für jede Bebauung muss die Gemeinde einen Ausgleich schaffen, in dem sie andere Flächen aufwertet. Für diese Aufwertung bekommt sie sogenannte Ökopunkte gutgeschrieben. "Je voller dieses Konto ist, desto komplexere Planungsmöglichkeiten hat eine Gemeinde", machte Thomas Ullrich von der Firma Ö-Konzept deutlich, der Lösungen finden sollte, um das Konto der Gemeinde Kippenheim wieder aufzufüllen. Dessen Punkte, die durch die "Alt-Flächen" "Am anderen Bach" und im "Schmambachtal" gewonnen worden waren, sind nun nach zwölf Jahren so gut wie aufgebraucht.

Bei der Suche sei es wichtig, betonte Ullrich, dass man möglichst große, zusammenhängende Flächen ausweise, weil diese die meisten Punkte brächten. Deshalb hatten sich Revierleiter Hans-Jürgen Wilting, Walter Schätzle vom Angelverein und Ullrich bemüht, auch möglichst an schon bestehende Flächen wie die im Schmambachtal anzuknüpfen. Insgesamt wurden fünf rentable Ausgleichsflächen gefunden: Beim Steinbruch Schmieheim könnte man für eine dauerhafte, ungestörte Entwicklung der Gehölze sorgen und den Erhalt der Steinbruchwand. Für diese zwei Hektar Fläche würde es etwa 80 000 Ökopunkte geben.   Dem "Waldrefugium Undizgürtel" eine freie Vegetationsentwicklung zu ermöglichen, würde etwa 800 000 Ökopunkte bringen. Dafür müsste auf der 20 Hektar großen Fläche ein dauerhafter Nutzungsverzicht des Forstbetriebs erfolgen.    Die labilen Pappeln beim Sumpf-Waldstück "Ziegelhof" auf 1,5 Hektar in einen standortgerechten Erlenwald mit Kopfweiden an den Rändern umzuwandeln, würde 30 000 Ökopunkte bringen.   An der Schambachquelle gibt es ebenfalls Bäume, die labil sind, und zwar Fichten. Würde man sie entfernen und die Laubbäume sich dort frei entwickeln lassen, würde das auf insgesamt einem Hektar 30 000 Ökopunkte bringen.   Die Entstehung eines "Schlackparks" mit Klima-Baumgruppen am Mattweg wäre mit 90 000 Euro die teuerste Maßnahme und würde auf knapp 1,3 Hektar 113 634 Ökopunkte bringen. Ullrich schlug vor, dort 54 klimageeignete Bäume zu pflanzen. Zur Vielfalterhöhung und Risikobeschränkung schlug er verschiedene Baumarten vor: sechs Baumhasel, zwölf Sommerlinden, zwölf Winterlinden, zwölf Silberlinden und zwölf Platanen. Bei Letzteren kritisierte unter anderem Markus Studer, dass diese nicht einheimisch und anfällig für Würmer seien. Ullrich erklärte, dass die Platanen dafür aber klimaresistent und ortsbildsetzend seien und dass man über ihre Anzahl noch einmal sprechen könnte. Mit diesem Kompromiss stimmte der Rat einstimmig für den Ökopunkteplan.