Gemeinderatswahl Kippenheim 2019 Foto: Grafik/Lahrer Zeitung

Die beiden Sitze, die die Bürgerliste in Kippenheim frei gemacht hat, teilen sich CDU und SPD.

Kippenheim - Die beiden Sitze, die die Bürgerliste in Kippenheim frei gemacht hat, teilen sich die CDU und die SPD. Letztere schließt damit zu den Freien Wählern auf. Nicht mit am Ratstisch sitzt die AfD. Derweil überflügelt ein Neuling alle Arrivierten.

Was für ein Ergebnis für Martin Müller (CDU): Der Chef der Karls-Apotheke startet bei seiner ersten Kandidatur gleich voll durch – und wird mit 2010 Stimmen aus dem Stand Stimmenkönig. Auf den Plätzen folgen Dieter Kirschbaum (1856, FW) und Markus Studer (1662, CDU), der 2014 noch den größten Rückhalt bei den Wählern genossen hatte.

Neuling Müller trägt damit maßgeblich dazu bei, dass die CDU stärkste Fraktion im Kippenheimer Rat bleibt. Die Christdemokraten holen 44,8 Prozent der Stimmen (2014: 38,2, 13 581 Stimmen). Es folgen die Freien Wähler, die mit 28,3 Prozent (8587 Stimmen) ihr 2014er-Ergebnis halten können und die SPD, die sich auf 24,6 Prozent (7461 Stimmen) verbessert (2014: 17,6 Prozent).

Wahlbeteiligung sorgt für Fragezeichen

Dieses neue Kräfteverhältnis ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass die Bürgerliste in diesem Jahr nicht mehr auf dem Stimmzettel zu finden war – und schlägt sich natürlich auch in der Sitzverteilung nieder. CDU und SPD profitierten zu gleichen Teilen. Die Christdemokraten haben künftig sechs Mandate (bisher fünf), die Sozialdemokraten vier (bisher drei). Für die Freien Wähler bleibt’s bei vier Sitzen.

Die bisherigen Bürgerliste-Räte Klaus Braun und Gisela Rupp wollten über ein SPD- beziehungsweise CDU-Ticket ins Gremium, was Braun gelang, Rupp nicht. Gescheitert ist auch die erste AfDlerin, die sich in Kippenheim versuchte: Hilda Richter reichten ihre 709 Stimmen am Ende nicht für den Sprung in den Gemeinderat.

Neue Gesichter, an die man sich im Ratsrund gewöhnen darf, gibt es dennoch: Neben Stimmenkönig Müller sind dies Schmieheims Ortsvorsteher Michael Hartmann, der dem Gremium bislang nur beratend angehörte und nun für die Freien Wähler 1019 Stimmen holte, sowie Walter Keck. Das Schmieheimer Urgestein landete mit 782 Stimmen auf dem SPD-internen vierten Platz. Nicht mehr angetreten waren Jörg Kölble (FW) und Giuseppe Fittipaldi (SPD).

Auffällig: Die Wahlbeteiligung lag bei 49,0 Prozent, was ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2014 (49,8 Prozent) bedeutet. Bei der Europawahl, die parallel stattfand, machten 59,8 Prozent der wahlberechtigten Kippenheimer ihr Kreuzchen. Insgesamt fischten die Wahlhelfer 2438 Stimmzettel aus den Urnen, davon 66 ungültige.