Stolz auf die Wehr (von links): Gesamtwehr-Kommandant Andreas Hurst, Geehrter Patrick Hebding, der neue Abteilungskommandant von Kippenheim Lucas Riegger, Geehrter Gerhard Gäßler und Kippenheims stellvertretender Kommandant Torsten Hurst Foto: Bär Foto: Lahrer Zeitung

Feuerwehr: Immer mehr und anspruchsvollere Einsätze / Gerhard Gäßler für 50 Jahre aktiven Dienst geehrt

Kippenheim. Die schrittweise Aufnahme von Proben, Übungen und Lehrgängen ist für Feuerwehren wieder möglich, wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Happersberger auf der Hauptversammlung der Feuerwehr Kippenheim bestätigte.

Diese fand unter Einhaltung strikter Hygieneregeln in der Festhalle statt, die Alterskameraden und die Jugend durften nicht teilnehmen, die Zahl der Gäste von außerhalb wurde so gering wie möglich gehalten. Warum die Hauptversammlung überhaupt stattfand – Mitte März musste sie coronabedingt abgesagt werden – begründete Kommandant Andreas Hurst mit den anstehenden Wahlen, sonst wären diese möglicherweise 2020 ganz entfallen.

Aber auch ohne Corona sind die Bedingungen schwieriger geworden, so das Fazit am Samstag aus verschiedenen Berichten. Zu 85 Einsätzen musste die Wehr im vergangenen Jahr ausrücken, wovon allein 47 den beiden Starkregen-Ereignissen im ersten Halbjahr 2019 zuzuschreiben sind. Zu harscher und unsachgemäßer Kritik aus Reihen der Bevölkerung während dieser Einsätze (wir berichteten) ging der Kommandant auf der Versammlung nicht ein. Das Spektrum der Einsätze reicht vom klassischen Brand über Überflutungen bis hin zu technischen Hilfeleistungen. Nicht nur die Anforderungen sind mehr geworden, auch die Zahl der Einsätze ist gestiegen. 2008 waren es etwa nur 13 im ganzen Jahr gewesen.

Was auch dazugehört: Übungen, Ausbildung, Lehrgänge, Proben, und die auch zusammen mit der Mahlberger und Lahrer Wehr – was hervorragend klappt, wie verschiedene Redner bestätigten.

Premiere bei den Ehrungen

"Die Jugend übt, trainiert, lernt und hilft fleißig", so Jugendleiter Jan Reichel. Einen Rückblick hielten Kommandant Hurst, Jugendleiter Reichel und Schriftführer Simon Hebding auch auf 150 Jahre Feuerwehr in Kippenheim und 50 Jahre Jugendfeuerwehr, was 2019 sehr erfolgreich mit den Leistungswettkämpfen, der Verbandsversammlung und dem Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager gefeiert wurde. "Wir haben alles mit Bravour geleistet", resümierte Hurst. Gleicher Meinung war Bürgermeisterstellvertreterin Carola Richter.

Eine Premiere gab’s bei den Ehrungen, und zwar die für 50 Jahre aktive Arbeit in der Wehr. Für diese wurde Gerhard Gäßler, langjähriger Jugendleiter und 30 Jahre Rechner, geehrt. "Die gab’s bei uns noch nie", erklärte Hurst. "Im ganzen Kreis ist diese Ehrung eine Ausnahme", sagte Happersberger, der Gäßler Nadel und Urkunde überreichte.

Weiteres Thema war der Feuerwehrbedarfsplan. Die Ausschreibung für den neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) läuft, des Weiteren steht die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeugs (LF 16) an. Für beide Investitionen habe das Land Zuschuss zugesagt, berichtete der Kommandant Hurst.

  Mannschaft: 65 Aktive, 17 Alterskameraden, 17 Jugendfeuerwehrmitglieder; der Altersdurchschnitt der Aktiven beträgt 40 Jahre

Wahlen: Abteilungskommandant Kippenheim Lucas Riegger (zuvor: Andreas Hurst), stellvertretender Abteilungskommandant Kippenheim Torsten Hurst

Ehrungen für aktiven Dienst: Gerhard Gäßler (50 Jahre) wechselte danach zu den Alterskameraden; Patrick Hebding (15 Jahre);

Beförderung: Adrian Meier zum Feuerwehrmann

Aufnahmen: Gökdeniz Bayraktar, Dennis Fischer, Daan van Aalderen, Nico Singler