Bürgermeister Matthias Gutbrod (Zweiter von links) stieß mit den Schwimmbadgästen auf das Jubiläum an. Foto: Decoux-Kone

Jubiläum: Bürgermeister und Badegäste stoßen mit Sekt an

Kippenheim - Ein großes Fest war coronabedingt nicht möglich, angestoßen wurde aber trotzdem: Mit einem Glas Sekt feierten Bürgermeister, Ortschafts- und Gemeinderäte sowie zahlreiche Schwimmbadfreunde und Familien das 100-Jährige des Kippenheimer Freibads.

Besonders neugierig waren die Kinder bei der Feier darauf gewesen, wer denn als Sieger des Malwettbewerbs hervorgehen würde. Die Gemeinde hatte zur 100-Jahr-Feier einen Bilderwettbewerb in den Kindergärten und der Schule ausgelobt. "Malt das Schwimmbad, wie ihr es seht", lautete die Malaufgabe für die Kleinsten. "Die große Rückmeldung hat uns positiv überrascht", sagte Bürgermeister Matthias Gutbrod. Deshalb habe die Gemeinde beschlossen, nicht nur einen, sondern 30 Sieger zu küren. Deren Bilder sind ab sofort im Rathaus ausgestellt. Auch die Sieger des Kreuzworträtsels, Katinka Lutterer, Cordula Siefert und Horst Herzog bekamen eine Saisonkarte für das Schwimmbad überreicht.

Rückblick auf Schwimmbad-Geschichte

Zuvor hatte Gutbrod in seiner Rede auf die Geschichte des Freibads zurückgeblickt. Eröffnet worden war es am 24. Juli 1921. Nachdem das Gesundheitsamt Ende der 1980er aufgrund hygienischer Probleme mit der Schließung gedroht hatte, beschloss der Gemeinderat die grundlegende Sanierung. "Aus hygienischer Sicht war das Schwimmbad ohne Umwelt- und Wasseraufbereitungsanlage nicht mehr tragbar", hieß es. Damals wurde das Schwimmbecken noch mit dem Bachwasser gefüllt. Der Mühlenbach ist direkt durch das Schwimmbad gelaufen. Zudem hatte es eine kleine Wasserrutsche gegeben.

Die Kosten für die Sanierung beliefen sich laut der Ortschronik auf insgesamt 3,2 Millionen Mark. Allein das neue Stahlbecken, so wie es heute noch genutzt wird – kostete 800.000 Mark. Es folgten weitere Sanierungen.

Jedes Jahr soll es etwas Neues geben

"Das Freibad ist und bleibt ein Zuschussbetrieb. Der Gemeinderat ist sich der Bedeutung des Bades jedoch durchaus bewusst, sodass regelmäßig und auch gerne investiert wird", betonte Gutbrod in seiner Ansprache. Für die Gemeinde fielen jährlich rund 200.000 bis 250 .000 Euro Kosten an. Allein 120.000 bis 140.000 Euro würden jährlich für die Instandhaltung aufgewendet, der Rest sei für den laufenden Schwimmbadbetrieb sowie für die Vor- und Nachbereitung nötig.

2021 wurden rund 150.000 Euro in Erneuerungsarbeiten investiert. Pandemiebedingt musste in ein elektronisches Drehkreuz und eine Buchungssoftware investiert werden, was insgesamt 125.000 Euro kostete. Zudem erhielt der Kinderbereich ein Holzspielschiff für 30.000 Euro, welches von den Kleinsten Besuchern sehr gut angenommen wird.

"Wir versuchen jedes Jahr unseren Besuchern etwas Neues zu bieten. Der Gemeinde liegt die Erhaltung und die Weiterentwicklung des Bads sehr am Herzen. Ich freue mich, dass unser Freibad so gut von der Bevölkerung angenommen wird, und vor allem darauf, dass im nächsten Jahr hoffentlich wieder alles in geregelten Bahnen läuft", sagte Gutbrod bevor er mit Schwimmbadbetreiber Christian Rieger und den Schwimmbadgästen auf eine gute Saison 2021 anstieß.

Die Eröffnung des Kippenheimer Schwimmbads war auch der Lahrer Zeitung am 25. Juli 1921 einen Artikel wert. Unter der Rubrik "Bezirk und Region" stand zu lesen: "Kippenheim, 24. Juli. Die hiesige Gemeindeverwaltung hat an der Straße Kippenheim-Schmieheim ein Schwimmbad errichtet, das nunmehr fertiggestellt ist. Dadurch ist den Ortsbewohnern willkommene Gelegenheit gegeben, dem gesundheitsfördernden Schwimmsport obzuliegen; in dankenswerter Weise hat die Gemeindeverwaltung angeordnet, dass auch Auswärtige das Schwimmbad nutzen dürfen."