Ist mit seiner Familie bereits von Kirchzarten nach Allmannsweier umgezogen: Sebastian Kienast. Foto: Bär Foto: Lahrer Zeitung

Kippenheims künftiger Pastoralreferent Sebastian Kienast steht in den Startlöchern

Von Irene Bär

Kippenheim. Der Umzug von Kirchzarten mit seiner Frau Maria und den Kindern Jeschua und Chiara nach Allmannsweier ist bewältigt, demnächst wird ein Büro im Mahlberger Pfarrhaus eingerichtet. Dann hat Sebastian Kienast endlich einen eigenen Schreibtisch und Festnetzanschluss. Kienast ist neuer hauptberuflicher Mitarbeiter der Seelsorgeeinheit Maria Frieden. Er folgt Diakon Werner Kohler nach, der Ende November in Rente gehen wird.

Den Beruf des Pastoralreferenten gebe es seit Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils Anfang der 1960er-Jahre, erklärt Kienast. Dass sie mittlerweile mehr und mehr im dörflichen Leben arbeiten, habe zwar damit zu tun, dass es weniger Pfarrer gebe, geht aber laut Kienast "nicht zwingend" mit der Umstrukturierung der Pfarrgemeinden einher.

Der 31-Jährige ist in seinem dritten und letzten Jahr in der Ausbildung zum Pastoralreferenten, momentan ist er noch Pastoralassistent. Bei vielem in den Pfarrgemeinden Kippenheim, Mahlberg, Sulz und Schwanau wird er als vom Bischof beauftragter Laie und Nicht-Klerus-Mitglied Pfarrer Matthias Ibach unter die Arme greifen. Zum einen wird er Bindeglied zwischen den noch zu bildenden Gemeindeteams und dem Pfarrgemeinderat samt Pfarrer sein. Von Dezember an wird er zudem Beerdigungen abhalten, zurzeit laufen die Vorbereitungen für zwei Gottesdienste zur Firmung im kommenden Jahr. Kienast rechnet mit 140 Jugendlichen. Die wollen unterwiesen sein, was er gemeinsam mit dem Pfarrer tun wird. Religion unterrichtet er sechs Stunden pro Woche in der Ottenheimer Gemeinschaftsschule, alle paar Wochen geht’s im Rahmen der Ausbildung nach Freiburg.

Wortgottesdienste, Firmungen und Beerdigungen sind ein Teil seines Aufgabengebiets. Zudem kann sich der 31- jährige "altersentsprechend" gut vorstellen, mit der Jugend wie Kolping, Ministranten und den KJGlern intensiver zusammenzuarbeiten.

"Ganz spannend" findet Kienast die Ökumene. Mit der ist er in Waldkirch aufgewachsen, seine Mutter ist evangelisch, der Vater katholisch. Beide engagierten sich in ihren Kirchen, so auch der Sohn. Sozialisiert im katholischen Glauben – das musste so sein, weil der Vater als Religionslehrer tätig war – wurde Kienast Ministrant und Pfadfinder und sang im evangelischen Kirchenchor mit. In der Familie sei viel über Glaubensfragen diskutiert worden, sagt Kienast.

Damit erklärt er auch, wie in ihm der Gedanke heranreifte, Theologie zu studieren. Was er an der katholische Kirche so spannend fand, dass er in ihren Dienst treten wollte? "Es ist die Figur Jesus Christus und seine Botschaft, Glaube ist etwas Faszinierendes." Als Pfarrer wollte er dann die Botschaft nicht verkünden. Abgesehen vom Leben im Zölibat müsse der heutzutage neben der Seelsorge viele Verwaltungsaufgaben wahrnehmen, was nicht so sein Ding sei. In einer Gesellschaft wie heute sei es zwar nicht einfach, sich auf den christlichen Glauben und die Kirche einzulassen. Aber: "Es gibt eine modernere katholische Kirche, als viele denken."