Präzisionsarbeit mit schwerem Gerät: Kippenheims Wassermeister Andreas Hurst (linkes Bild oben) setzte mit Unterstützung seines Teams und Mitarbeitern einer Fachfirma die reparierte Pumpe wieder in den Tiefbrunnen im Schambachtal ein. Die Haushalte können am Freitagabend wieder mit eigenem Wasser versorgt werden. Foto: Decoux-Kone

Versorgung: Reparierte Pumpe eingesetzt

Kippenheim - Der Kippenheimer Tiefbrunnen soll am heutigen Freitagabend wieder in Betrieb gehen und die Haushalte mit Trinkwasser versorgen. Die Notleitungen bleiben laut Bürgermeister Matthias Gutbrod aber erst einmal liegen. Sicher ist sicher.

Am Abend soll es wieder Kippenheimer Wasser geben 

Eine Pumpe ist repariert und wieder in Kippenheim: Seit Donnerstagnachmittag arbeiten Wassermeister Andreas Hurst und sein Team mit Hochdruck daran, das Gerät in Gang zu setzen. Es war am Mittag – ausgestattet mit einem neuen Motor – aus dem Werk einer Fachfirma in Schwäbisch Gmünd zurückgekehrt. Dank der Hilfe eines Spezialkrans sitzt die Pumpe mittlerweile wieder in ihrer gewohnten Tiefe von rund 40 Metern. Im Laufe des Tages soll sie Wasser fördern und den Hochbehälter füllen, sodass am Abend wieder Kippenheimer Wasser aus den Hähnen strömt.

Beide Pumpen haben innerhalb weniger Wochen versagt 

Klappt alles wie erhofft, war der Ort zehn Tage lang auf Wasser aus den Netzen von Mahlberg und Schmieheim angewiesen. Wie berichtet, hatten innerhalb von nur wenigen Wochen beide Pumpen des Tiefbrunnens an der B 3 ihren Dienst versagt. Sozusagen ein Wasser-Super-Gau. Eilends musste eine Notversorgung aufgebaut werden. Diese sei so gut gewesen, dass "mehr als 95 Prozent der Haushalte keinerlei Einschränkungen" hatten, so Gutbrod gegenüber der LZ. Spürbar betroffen seien nur die höheren Lagen gewesen, die Bergstraße und der Mühlenpfad. "Der Großteil hat Verständnis für diese Ausnahmesituation aufgebracht."

Gute Arbeit des Bauhofs und der Gemeinden 

Dem Rathauschef war die Erleichterung am Donnerstagabend anzuhören: "Wir sind natürlich froh, wenn nun alles wieder in normalen Bahnen ist." Die Situation sei "vor allem zu Beginn nervenaufreibend gewesen." Als der Ort Gefahr lief, trocken zu laufen, hätten seine Mitarbeiter vom Bauhof einen "super Job" gemacht und "professionell reagiert". Lobende Worte findet Gutbrod auch für die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen Ettenheim und Mahlberg. Sie sei "schnell und absolut unkompliziert" gewesen.

Notversorgung bleibt zunächst bestehen 

Auch wenn man nun wieder über eigenes Wasser verfügt, bleibt die Notversorgung zunächst bestehen. "Wir werden erst alles komplett abwickeln, wenn auch die zweite Pumpe wieder in Betrieb ist", so der Bürgermeister, der über die Pfingstfeiertage kein unnötiges Risiko eingehen will. Ersatz für das Gerät, das bereits Mitte April in die Knie gegangen war, wird in den nächsten Tagen erwartet. Es wird aus Dänemark geliefert.

Info: Auf den Grund

Warum innerhalb kürzester Zeit zwei fünf und sieben Jahre alten Pumpen – die normale Lebensdauer liegt laut Bürgermeister Gutbrod bei "mindestens 15 Jahren" – ihren Dienst versagt haben, soll nun ergründet werden. "Wir müssen schauen, woran es lag, um Ähnliches in Zukunft zu verhindern." Ob zwischen den beiden Ausfällen ein Zusammenhang besteht, darüber will der Rathauschef nicht spekulieren. 2015 habe es ein Problem mit der Stromversorgung beim Tiefbrunnen gegeben.