Matthias Stulz ist zufrieden mit einem ereignisreichem Jahr. Foto: privat

Politik: Kippenheimer Matthias Stulz blickt auf Kandidaturen für die Freien Wähler zurück

Kippenheim - Es war bislang ein aufregendes Jahr für Matthias Stulz. Für die Freien Wähler hat er in diesem Jahr zwei Wahlkämpfe bestritten, mit seiner Bürgerinitiative hat er erfolgreich für die B 3-Umfahrung gekämpft. Sein Fazit fällt überwiegend positiv aus.

Insgesamt 236 Kippenheimer, knapp acht Prozent der Wahlberechtigten, schenkten Matthias Stulz bei der Bundestagswahl mit der Erststimme ihr Vertrauen. Für Stulz ein Ergebnis, mit dem er zufrieden ist, genau wie mit dem Gesamtwahlergebnis seiner Partei. "Wir haben alle anderen Parteien, die unter ›Sonstige‹ fallen, hinter uns gelassen", sagt der Kippenheimer im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Freien Wähler sieht er auf gutem Weg, in Zukunft die Fünf-Prozent-Hürde zu knacken und in das ein oder andere Gremium einzuziehen. Er selbst bedauert, dass er den Bundestagswahlkampf nicht so intensiv führen konnte, wie der Wahlkampf zur Landtagswahl im März. Vor allem habe dies daran gelegen, dass für die Partei schwierig war, zwei Wahlkämpfe im Jahr finanziell zu stemmen.

Hoffnungen auf einen Einzug in den Bundestag habe sich Stulz keineswegs gemacht, da er nicht auf der Landesliste seiner Partei stand und das Direktmandat "quasi aussichtslos" gewesen sei. Der Kippenheimer nimmt das gelassen. "Das Leben geht auch ohne politisches Amt weiter", sagt er. Stulz verspricht jedoch, den Freien Wählern weiterhin treu zu bleiben und sich auch in einem kommenden Kreisverband zu engagieren. Die Hauptaufgabe seiner Partei sieht er auf kommunaler Ebene in der Unterstützung der Gremien vor Ort. Dabei gelte es auch, die bislang nicht in einer Partei organisierten freien Wähler in den Gremien "mit ins Boot zu holen".

"Die Freien Wähler sind bei den Menschen im Kopf angekommen", zieht Stulz ein grundlegend positives Fazit zu den beiden Wahlen.

Aus persönlicher Sicht spricht Stulz von einem "harten Jahr". In den beiden Wahlkämpfen habe er gelernt, dass man sich nicht auf automatische Unterstützung verlassen kann, wenn man etwas erreichen möchte. Stattdessen müsse man selbst anpacken. So habe Stulz bei der Landtagswahl 20.000 Flyer verteilt und dabei rund 600 Kilometer in 14 Tagen zurückgelegt. Ein Spendenaufruf bei der Bundestagswahl habe nicht den gewünschten Erfolg gebracht. "Null Cent" seien eingegangen. "Aber immerhin bleibt man so unabhängig", so Stulz.

Mitgenommen habe er zudem, dass es wichtig sei, Kontakte zu den Wählern zu haben und gesehen zu werden. Dabei habe er auch gemerkt, dass die Freien Wähler ernst genommen werden. "Nie kam jemand an und hat gefragt: ›Was wollt ihr hier eigentlich‹", erzählt Stulz.

Ob er noch einmal als Direktkandidat zur Land- und Bundestagswahl antritt? "Das wird sich zeigen", sagt der 53-Jährige. Schließlich könne er jetzt noch nicht sagen, was in vier oder fünf Jahren sein wird. Hätte er die Auswahl, sehe er sich eher in der Landes- als in der Bundespolitik.

Als großen Pluspunkt kann Stulz seinen erfolgreichen Einsatz im Rahmen seiner Bürgerinitiative zur B 3-Umfahrung verbuchen. Am 4. Mai hatte der Kreistag beschlossen, dass die neue Kreisstraße kommen wird, unter anderem um den Verkehr in Stulz’ Wohnort Kippenheim zu entlasten. Wie genau es mit der "Bürgerinitiative B 3-Umfahrung Kippenheim", die Stulz als Vorsitzender anführt, weitergeht, werde deren Hauptversammlung Ende Oktober zeigen. Sicher sei, dass sie das Projekt weiter beobachte, "bis das Band zur Eröffnung durchschnitten ist", sagt Stulz.

Matthias Stulz wurde 1968 in Ettenheim geboren. Er hat eine 15-jährige Tochter und arbeitet als IT-Systemanalyst in Kirchzarten. Der Kippenheimer hat eine Leidenschaft für den asiatischen Kampfsport Jiu-Jiutsu. Zu seinen Hobbys zählt er zudem Heimwerken, Backen und Kochen. Seit zehn Jahren ist Stulz im Kippenheimer Gemeinderat und dort Fraktionssprecher.