Die Gräben, die derzeit am nördlichen Ortseingang von Kippenheim ausgehoben werden, dienen dem Denkmalschutz. Haben hier einst Römer gesiedelt? Foto: fb Foto: Lahrer Zeitung

Bürgerhaus: Grabungen haben begonnen

Kippenheim (fx). Das Kippenheimer Bürgerhaus rückt mit großen Schritten näher. Wie berichtet, arbeiten derzeit mehrere Fachbüros erste Vorschläge für das Großprojekt am nördlichen Ortseingang aus. Im Frühjahr sollen sie von einer Jury bewertet werden. Ziel der Verwaltung ist es, im zweiten Quartal einen Entwurf der Öffentlichkeit zu präsentieren. Parallel dazu laufen die Verfahren zum Bebauungsplan und zur Änderung des Flächennutzungsplans. Wenn alles gut läuft, könnte noch in diesem Jahr der erste Spatenstich erfolgen. Das Denkmalamt könnte diesem Zeitplan allerdings noch ein Strich durch die Rechnungen machen. Die Behörde hat auf dem Gelände archäologische Grabungen angeordnet, weil weiter nördlich, Richtung Lahr, in den 1970er-Jahren Hinweise auf eine Römersiedlung aufgetaucht waren.

Seit Montag zieht ein Bagger der heimischen Firma Singler am Ortseingang Gräben – auf Anweisung und unter dem strengen Blick eines Mitarbeiters des Regierungspräsidiums. Was zutage tritt, entscheidet, wie es weitergeht. Bürgermeister Matthias Gutbrod könnte auf Jubelschreie der Archäologen gut verzichten, wie seiner Aussage bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend zu entnehmen war: "Hoffentlich gibt es nichts zu vermelden." Sollten historische Funde gemacht werden, würde das nicht nur Geld kosten, sondern vor allem wertvolle Zeit.

Für die Grabungen muss die Gemeinde aufkommen. Im Rathaus hat man für zwei Wochen Baggern und anschließendes Auswerten maximal 15 000 Euro einkalkuliert, wie der Rathauschef am Dienstag auf Nachfrage der Lahrer Zeitung erklärte. Für ihn wäre in diesem Fall weniger selbstredend mehr.

Welche Auswirkungen ein bedeutsamer Fund auf den Bau des Bürgerhauses hätte, darüber wollte Gutbrod nicht spekulieren: "Wir sind in Kontakt mit der Behörde, warten ab und hoffen auf einen negativen Bescheid." Was – aus Sicht der Gemeinde als Bauherr – ein positives Ergebnis wäre. Noch im Laufe der Woche soll es Klarheit geben.