Freude bei Kippenheims Bürgermeister Matthias Gutbrod (links) und den Bauherren Fides und Sebastian Heinze: Auf dem Festhallenvorplatz, wo kommendes Jahr das Gesundheitszentrum entstehen soll, präsentieren sie die Baugenehmigung. Foto: Gemeinde/Visualisieruing: Regnauer Foto: Lahrer Zeitung

Infrastruktur: Ärzte-Ehepaar Heinze hat Grundstück gekauft und Baufreigabe erhalten / Einzug Ende 2019

Das geplante Gesundheitszentrum in Kippenheim hat in den vergangenen Tagen zwei wichtige Hürden genommen. Die Bauherren sind zuversichtlich, in einem Jahr das Gebäude beziehen zu können.

Kippenheim. Nichts weniger als "die Gesundheitsversorgung in der Gemeinde dauerhaft sichern" (Bürgermeister Matthias Gutbrod) soll das Vorhaben des Ärzte-Ehepaars Fides und Sebastian Heinze. Im Juli machten die Investoren und künftigen Hauptnutzer gemeinsam mit der Gemeinde ihre Pläne für den Festhallenvorplatz öffentlich.

Demnach soll auf dem 1700 Quadratmeter großen Areal ein zweieinhalbstöckiges, komplett barrierefreies Gebäude entstehen (Nutzfläche: 1170 Quadratmeter). Einziehen wird neben der Arztpraxis, die derzeit noch in der Hansjakobstraße 3 residiert, die Krankengymnastik Physio Plus (bisher Alemannenstraße) und die Karls-Apotheke (bisher Allmendstraße). Zudem sollen drei Mietwohnungen Platz finden. Rund um das Gebäude sind bis zu 40 Stellplätze vorgesehen.

Bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend hatte Rathauschef Gutbrod "gute Nachrichten zu verkünden": Am Nachmittag sei der Grundstücksverkauf notariell besiegelt worden. Über den Kaufpreis, den die Gemeinde von den Investoren erhält, schwieg sich Gutbrod auf LZ-Nachfrage aus. Insgesamt planen die Heinzes mit Gesamtkosten von rund vier Millionen Euro, wie sie im Sommer verrieten.

Bereits vergangene Woche hat das Gesundheitszentrum grünes Licht von der Lahrer Baurechtsbehörde erhalten. "Wir sind sehr glücklich, nun loslegen zu können", erklärte Fides Heinze am Dienstag gegenüber der Lahrer Zeitung. Dass der ursprüngliche Plan, den ersten Spatenstich bereits diesen Herbst auszuführen, nicht gehalten wurde, kann die Ärztin verschmerzen: "Wir wussten, dass das sehr ehrgeizig war. Wir haben uns selbst ein hohes Ziel gesteckt, um am Ende da rauszukommen, wo wir hinwollen."

Die aktualisierte Vorgabe: Im Februar beginnen die Tiefbauarbeiten, im Frühsommer soll das Gebäude Form annehmen. Die Gesundheitszentrum ist in Fertigbauweise geplant. Die beauftragte Firma Regnauer vom Chiemsee liefert die Einzelteile an, die vor Ort auf- beziehungsweise zusammengebaut werden. Die Gebäudehülle soll innerhalb von zwei Wochen stehen. Anschließend geht es an die Inneneinrichtung, dafür kalkulieren die Ärzte ein gutes halbes Jahr ein. "Wenn alles nach Plan läuft, ziehen wir im Dezember ein", so Fides Heinze, der es wichtig ist, die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Stadt Lahr zu betonen: "Ohne die wäre das Projekt für uns nicht zu stemmen."

Der Bau des Gesundheitszentrums wird möglich, weil die Gemeinde bekanntlich plant, ein Bürgerhaus am nördlichen Ortseingang zu errichten und anschließend die Festhalle abzureißen. Letzteres soll 2021/22 passieren. Danach steht eine weitere Fläche von rund 5500 Quadratmetern zur Verfügung. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, allerdings haben Verwaltung und Gemeinderat mehrfach durchblicken lassen, dass sie auf dem Areal gerne Wohnbebauung sähen.