Der Kaufvertrag wird erst nächste Woche unterschrieben, ihre mündlichen Zusagen haben die beiden Parteien aber schon gegeben: Die Gemeinde Kippenheim wird der evangelischen Kirche das Gebäude, in dem der Kindergarten und der Gemeindesaal untergebracht sind, abkaufen. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Rat: Evangelische Kirche wird weiter Träger der Kippenheimer Einrichtung bleiben / Keine Umbauten geplant

Der Kaufvertrag wird erst nächste Woche unterschrieben, doch die Beteiligten sind sich einig: Der Gemeinderat Kippenheim hat in einer nicht-öffentlichen Sitzung beschlossen, das Gebäude, in dem der evangelische Kindergarten beheimatet ist, zu kaufen.

Kippenheim. Dass die Gemeinde das Gebäude, in dem der evangelische Kindergarten und der Gemeindesaal im Keller untergebracht sind, kauft, war schon lange ein Herzenswunsch der evangelischen Kirche. "Das war seit zwei Jahren unser Ziel. Wir sind sehr froh, dass der Verkauf nun geklappt hat", sagt Kirchenratsvorsitzender Hans Schillinger im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Das Gebäude sei einfach zu groß für die Kirchengemeinde gewesen, Zuschüsse von der Landeskirche für die Erhaltung seien daher kaum geflossen. Somit habe man sich schon frühzeitig mit dem Gedanken angefreundet, das Gebäude an die Gemeinde zu verkaufen.

Das Geld aus dem Verkaufspreis eröffne der Kirchengemeinde nun auch die Möglichkeit, "an der Kirche langfristig Räumlichkeiten zu schaffen, die unserem Bedarf gerecht werden". Sprich, dort einen Saal zu bauen, der eine Gemeindeversammlung, einen Umtrunk oder Kirchenkaffee ermöglicht. Man habe dazu auch schon mit dem Denkmalamt gesprochen, konkrete Pläne gebe es aber noch nicht, betonte Schillinger.

Gegen den Kauf gesträubt habe sich die Gemeinde nie, erklärte Bürgermeister Matthias Gutbrod auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Auch habe die Ankündigung, dass es für Kippenheim und Schmieheim nur noch eine Pfarrstelle geben werde, nicht zu einer Beschleunigung der Verkaufsgespräche beigetragen; zumal die Entscheidung, dass die Kirchen einige ihrer Gebäude verkaufen wollen, in der Region nichts Neues sei. "Wir sind wegen des Kindergartengebäudes schon seit zwei bis drei Jahren im Gespräch", betonte Gutbrod.

Allerdings habe man sich eben sehr genau überlegt und genau geprüft, was man da kaufe. Immerhin sei das Haus schon 60 Jahre alt. In den vergangenen Monaten habe man intensive Gespräche mit der evangelischen Kirche geführt und schließlich einen gemeinsamen Nenner gefunden.

Dabei sei es nicht nur um den Verkaufspreis gegangen, sondern auch um andere Details: Was sind die Erwartungen der Kirche beim Verkauf? In was für einem Zustand befindet sich das Gebäude? Ist es geeignet, den Kindergarten dort weiterhin zu belassen?

Was Letzteres angeht, hatte der Bürgermeister gute Nachrichten: "Der Kindergarten mit seinen 3,5 Gruppen wird kurz- und mittelfristig in dem Gebäude bleiben", erklärte er. Für Kinder und Eltern werde sich nichts ändern. "Der Träger des Kindergartens ist weiterhin die evangelische Kirche, auch die Erzieher, Leiter und Ansprechpartner bleiben gleich", beruhigte Gutbrod.

Auch ansonsten seien keine grundlegenden Veränderungen geplant. "Wir werden wie bisher weiter stetig in das Gebäude investieren. Größere Sanierungen und Umbaumaßnahmen wird es aber vorerst nicht geben."

Den genauen Kaufpreis wollte Bürgermeister Matthias Gutbrod der Lahrer Zeitung nicht verraten, allerdings erklärte er, dass es "kein Feilschen" darum gegeben habe. Ein Gutachter hätte das Gebäude geschätzt und somit den Kaufpreis ermittelt.