Gemeinderat: Mitglieder stimmen Vorhaben in der Hauptstraße 30 zu / Diskussionen um Lärmbelästigung

Eine Gaststätte in der Alten Hauptstraße 30 wird groß umgebaut, dem Bauantrag stimmten die Gemeinderäte am Dienstag zu. Einige hatten Bedenken wegen der Gartenwirtschaft, die der Bauherr im südöstlich gelegenen Hof einrichten will.

Ringsheim. In dieser Gartenwirtschaft sind 96 Parkplätze vorgesehen, was Thomas Maurer als zu viel empfand. Diese mögliche Lärmbelästigung griff auch Martin Weber auf. Er wollte wissen, ob die Verwaltung im Nachhinein etwas dagegen tun könne. Nein, lautete die Antwort von Bürgermeister Pascal Weber. Es gelten allgemeine Regeln der Gaststättenordnung für Außenbewirtung, es gebe auch das Ordnungsrecht.

Dem Antrag für den Umbau hatte der Bauherr die Zustimmungen einiger Nachbarn beigelegt. Dass alle zustimmen werden, bezweifelte Claus Weber, der meinte, ein Nachbar wolle wohl Widerspruch einlegen. Letzten Endes stimmten alle Gemeinderäte dem Vorhaben zu. Die Art der baulichen Nutzung und die Bauweise fügen sich in die Umgebung ein, wie es in der Vorlage heißt.

Die Gaststätte im Erdgeschoss will der Bauherr weiter betreiben, sie wird umgebaut und modernisiert. Vorgesehen sind unter anderem eine komplette Erneuerung des Küchenbereichs, eine Vergrößerung der sanitären Anlagen plus eine neue, behindertengerechte Toilette. Im Obergeschoss werden die Räume über der Gaststätte zur Unterbringung von Mitarbeitern umgebaut und modernisiert.

Im Nordtrakt des Erdgeschosses werden die bisherigen Lagerräume im Rahmen einer Erweiterung nach Osten zu Ferienwohnungen ausgebaut. An der Westseite des Gebäudes ist ein neuer Haupteingang mit Rampe geplant, Stichwort rollstuhlgerecht.

Im hinteren Bereich sollen die beiden vorhandenen Wohnungen modernisiert und umgestaltet werden. Pro Etage sind zwei Ferienwohnungen geplant. Die Parkplätze reichen aus, im Norden sind auf dem Grundstück 26 Stellplätze ausgewiesen, zudem werden im Osten und Süden Fahrradabstellplätze eingerichtet. Im Hof soll im Südosten eine Gartenwirtschaft mit 96 Plätzen eingerichtet werden.

Rathauschef will weitere Entlastung

In einer kommenden Gemeinderatssitzung soll der Bau der neuen Kreisstraße Thema sein, aber die Tendenz, dass Ringsheim diesen unterstützt, zeichnete sich bereits am Dienstag ab. Man müsse Solidarität mit Kippenheim und Altdorf zeigen, so Pascal Weber. Im Sinne einer Entlastung solle die Planung der neuen Straße "aus einem Guss sein". Auch im Sinn der Ringsheimer befürwortete der Bürgermeister klar den "Lückenschluss" zwischen Ringsheim und dem interkommunalen Gewerbegebiet DYNA5 von Ettenheim und Mahlberg. Dabei sprach sich der Rathauschef für eine weitere Entlastung für die Anwohner an der alten Bundesstraße sowie die Sicherung baulicher Entwicklungsmöglichkeiten im Norden Ringsheims aus.

Auch Martin Weber ist es wichtig, "dass die Straße durchgezogen wird". Den Solidaritätsgedanken, den der Bürgermeister vorher angesprochen hatte, griff er insofern auf, als er Meinungen von Kappel-Grafenhausen (Bürgermeister Jochen Paleit) und Stimmen aus dem Ettenheimer Gemeinderat kritisierte. Beiden warf er Kirchturmdenken vor. Er habe den Eindruck, jeder denke an sich. "Wenn man Musterhäuser baut, zieht man Verkehr an", so Martin Weber in Richtung Kappel-Grafenhausen. In Richtung Ettenheim: "Was haben die sich eigentlich dabei gedacht, als DYNA 5 hingestellt wurde?" Den Ettenheimer Vorschlag bezeichnete er weiterhin als "Zick Zack", den keiner annehmen würde. Alle müssten an einem Strang ziehen, "wir müssen uns zusammensetzen und gemeinsam nach einer Lösung suchen".

Eine Erfolgsgeschichte ist der Beitritt Ringsheims zum Waldservice Ortenau (WSO), die etwa 26 000 Hektar Waldfläche bewirtschaften. Den Beitritt hatten die Gemeinderäte 2011 beschlossen. Mittlerweile ist der WSO um weitere Mitgliederkommunen gewachsen. Aktuell gehören ihm 43 Mitglieder an. Künftig solle die Mitgliederanzahl laut Vorschlag der WSO auf bis zu 60 wachsen. Dem stimmten die Gemeinderäte am Dienstag alle zu. Weiteres Thema war die Änderung des Gesellschaftsvertrags der Badenova, der auch Ringsheim angehört. Laut Beschluss bleibt die Gemeinde weiterhin Mitglied.