Das A-Capella-Quartett "Cabbages and Kings" begeisterte seine Zuhörer mit dem vertonen von deutschen und englischen Gedichten. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

A-Capella: Quartett "Cabbages and Kings" gastiert in Kippenheim

Kippenheim. Vier junge Frauen haben die Zuhörer, die am Sonntagabend in die ehemalige Synagoge gekommen waren, in ihren Bann gezogen. Die vier Vokalistinnen Sabeth Pérez, Rebekka Ziegler, Veronika Morscher und Laura Totenhagen, die sich zum A-Capella-Quartett "Cabbages and Kings" vereint haben, begeisterten mit virtuoser Stimm- und Rhythmusführung. Den Namen ihres Quartetts haben die vier von einem Gedicht Lewis Carrolls abgeleitet, der auch als Autor von "Alice im Wunderland" bekannt ist.

Das Quartett stammt aus Köln, kennengelernt haben sich die Sängerinnen im Vokalensemble des Bundesjazzorchesters. Studiert haben sie in Boston, Wien, Koenhagen und Köln. Jede ist auch in anderen Formationen unterwegs, die Bandbreite umfasst unter anderem Modern Jazz und Folk. Ziegler, die aus Lahr stammt, kennen viele beispielsweise auch von der Formation "Salomea".

Die Sängerinnen vertonten englische und deutsche Gedichte

Als "Cabbages and Kings" vertonen die vier deutsche und englische Gedichte und Volkslieder, wobei jede ihre eigene Persönlichkeit und eigenen Stil mit einbringt: von mühelosem Singen von höheren und tieferen Stimmlagen bis hin zur freien Improvisation.

Ein Mikrofon brauchten die vier am Sonntagabend nicht, allein mit ihren Stimmen füllten sie den ganzen Raum in der voll besetzten ehemaligen Synagoge aus.

Vor dem inneren Auge des Zuhörers spielte sich wie ein Film der Text von Hannah Arendt ab, während das Quartett sich die Textzeilen im Wechselgesang einander zuwarfen. Warum sie mit Arendts Text einen der schwierigsten gewählt haben? "Weil er mir hängen geblieben ist", hieß es dazu.

Bittersüß klang die Vertonung von Goethes Gedicht über das Abschied nehmen. Witzig-ironisch brachten die vier Vokalistinnen das Gedicht über das "famose Haus", das manchem Zuhörer ein Schmunzeln entlockte.

Ernst und tief traurig anzuhören war Ingeborg Bachmanns Text nach grauen Tagen. Verspielt und heiter hingegen klang es bei Bertold Brechts Liebeslied. Mal klang es wie beim freien Jazz improvisiert und zuweilen dissonant, dann wog sich das Quartett im harmonischen Wechselgesang. Dem Publikum hat es durchweg gefallen, nach jedem Stück gab es Applaus, am Schluss mochten sie die Sängerinnen nicht ziehen lassen.