Die Zuhörer in Schmieheim kamen voll auf ihre Kosten: Schlosskapelle und Männergesangverein zeigten sich beim ersten gemeinsamen Konzert am Samstag von ihrer besten Seite. Fotos: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Schmieheimer Schlosskapelle und Kippenheimer MGV musizieren erstmals Seite an Seite

Gelungene Premiere in Schmieheim: Das erste Konzert der Schlosskapelle zusammen mit dem Kippenheimer Männergesangverein "Liederkranz" war ein voller Erfolg.

Schmieheim. Es war kein Doppelkonzert im üblichen Sinne, sondern eher ein Gemeinschaftskonzert, bei dem beide Vereine mit viel Spiel- und Singfreude ihr Können unter Beweis stellten. Der Schlosskapellen-Vorsitzende Philipp Ernst freute sich über ein volles Haus. Die vielen Besucher erlebten einen ungewöhnlichen musikalischen Abend, bei dem sich sowohl Kapelle als auch MGV zunächst als Ensemble präsentierten, um dann als Höhepunkt im Finale gemeinsam musizierten.

Eröffnet wurde der Abend mit einem schwungvollen Auftritt der deutlich verjüngten Sängerschar vom MGV. Dirigent Stephan Rauber führte humorig durch das Programm; da gab es einiges zu lachen. Und er betonte: "Wir können auch deutsch singen", was sich in zwei Stücken zeigte.

Zuerst gab es mit dem französischen Stück "Vive la Compagnie" eine Hommage an den Dirigenten der Schlosskapelle, Christian Sade. Er ist gebürtiger Franzose, spricht aber auch Englisch, in dieser Sprache trugen die Sänger das Stück vor. Neben dem schwedischen Wanderlied "Bambaram", dem irischen Volkslied "Molly Malone" standen die Hymne des FC Liverpool "You never walk alone", das "Halleluja" von Leonhard Cohen mit Thomas Gehrlein als Solist auf dem Programm. Es folgten die beiden Stücke auf Deutsch. Bei "Hulapalu" besang Solist Hansjörg Burg die "Happy Hour in der Nacht". Mit dem "Kleinen Teddybär" sollte der Auftritt enden, aber die Zuhörer forderten applausstark eine Zugabe. "Zu Ehren edel frisierter Sänger" ging es dabei in den "Barbour Shop".

Sänger und Orchester ergänzen sich bestens

Den zweiten Teil des Konzerts bestritten die Gastgeber. Auftakt war "Concerto d’amore", gefolgt von einem Medley aus der TV-Serie "Games of Thrones", in der laut Dirigent Sade wie im richtigen Leben Politik, Machtkämpfe, Kriege und Religionen thematisiert werden. In der Ballade "Let it go" mit Motiven aus dem Märchen "Eiskönigin" brillierte Kerstin Janzen an der Querflöte. In "Latin Tuba" war es Solist Harald Meier, der mit seiner Tuba das heiße Rumba-Tempo unterstrich. Beim Stück "Beyond the Sea" in Anlehnung an das französische "La Mer" glänzte wiederum Solist Gehrlein.

Es war eine erste Kostprobe der Kooperation der beiden Vereine. Denn nach der Pause standen MGV und MV im großen Finale gemeinsam auf der Bühne. Die Sorge von Sade, dass die Stimmen der Sänger neben dem Orchester etwas untergehen könnten, war völlig unbegründet. Stimmgewaltig und mit starkem Instrumenteneinsatz präsentierten die Akteure "O Isis und Osiris" aus der Zauberflöte von Mozart, die jazzige "Hymn to Freedom" und "Burden down” in einer Gospel-Funk Version. Das eigentlich letzte Stück führte in eine Taverne. Im Auszug aus der Oper "Carmina burana" von Karl Orff beschrieben Sänger und Musiker mit "In taverna quando sumus" ein derbes Sauflied auf Latein. Das hatte Sade zuvor auf ein nicht symphonisches Blasorchester umgeschrieben. Die Zuhörer waren begeistert, eine Zugabe dementsprechend unumgänglich. Mit der "Berliner Luft" setzten Kapelle und MGV einen glanzvollen Schlusspunkt unter einen grandiosen Konzertabend, der Musikern, Sängern und dem Publikum viel Spaß gemacht hatte.

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