Seltene und faszinierende Bilder: Der Supermond (oben links) war der Erde bedingt durch seine Umlaufbahn gestern näher als üblich – und erschien daher sehr groß. Die Erdatmosphäre färbte den Himmelskörper während der Mondfinsternis gegen 4.30 Uhr rot (rechts). Knapp zwei Stunden später war er fast wieder "freigegeben". Fotos und Collage: Schillinger-Teschner Foto: Lahrer Zeitung

Silvia Schillinger-Teschner hat gestern Morgen beeindruckende Bilder von dem Spektakel am Himmel gemacht

Von Felix Bender

Kippenheim. Gestern Morgen hat der Wecker von Silvia Schillinger-Teschner in aller Herrgottsfrüh geklingelt. Die Kippenheimerin wollte die Mondfinsternis über ihrer Heimatgemeinde "live" miterleben. Dabei sind faszinierende Aufnahmen entstanden.

"Eine Mondfinsternis in dieser Qualität gibt es nur ganz selten", weiß Schillinger-Teschner. Deshalb sei es für sie keine Frage gewesen, "ein wenig Schlaf zu opfern", um das Spektakel am Himmel nicht zu verpassen. "Erst im Jahr 2033 soll es wieder Ähnliches zu sehen geben."

Denn genau genommen gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag zwei Naturschauspiele zu bewundern: den Supermond und den Blutmond. Aufgrund seiner Umlaufbahn war der Himmelskörper der Erde in den vergangenen Tagen sehr nah. Das machte die Mondfinsternis und die charakteristische Rotfärbung durch das von der Erdatmosphäre gestreute Sonnenlicht noch eindrücklicher. Doch das war hierzulande nicht das einzige Glück für Frühaufsteher wie Schillinger-Teschner. "Über Kippenheim war der Himmel sternenklar." Schon als sie gegen Mitternacht die ersten Fotos mit ihrer Kamera machte, "habe ich festgestellt, dass die Strukturen des Monds unglaublich gut zu erkennen sind".

Bereits in den Tagen vor der Mondfinsternis hat sich Schillinger-Teschner ausgiebig über das Ereignis informiert: "Im Internet habe ich eine sehr anschauliche Darstellung der Nasa gefunden." Dort sei auch zu lesen gewesen, "dass die Rotfärbung des Monds exakt um 4.11 Uhr einsetzt". Also hieß es für die Mitarbeiterin der Kippenheimer Gemeindeverwaltung Wecker stellen und zeitig raus aus den Federn, um "da oben" ja nichts zu verpassen.

"Ich habe die Kamera mit nach draußen genommen und geknipst", sagt Schillinger-Teschner lapidar. Wobei "knipsen" der Sache wohl nicht ganz gerecht wird: "Ich habe unterschiedliche Zoom-Einstellungen gewählt und die Gegenlichtblende benutzt." Letzteres sorgte dafür, dass das Umgebungslicht nicht das Bild beeinträchtigt "und der Himmel so schön schwarz ist". Als Stativ musste der Briefkasten vor dem Haus herhalten.

Der Aufwand sollte sich bezahlt machen: "Man konnte buchstäblich zusehen, wie die Färbung des Monds immer intensiver wurde, ein faszinierendes Schauspiel." Das auch auf Schillinger-Teschners Aufnahmen perfekt zur Geltung kommt. "Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass die Bilder so gut geworden sind", sagt die Kippenheimerin, die auch schon die Sternschnuppennacht im August auf ihrer Terrasse verbrachte. "Fotografieren war da allerdings nichts möglich. Dafür waren die Sternschnuppen einfach zu schnell."