Das »Haus Rebenblüte« in Kippenheim: Ende September wurden hier erste Corona-Fälle registriert. Foto: Decoux-Kone

Pandemie: 26 Bewohner und zwölf Mitarbeiter in Kippenheimer Pflegeheim infiziert

Kippenheim - Im Kippenheimer Altenpflegeheim "Haus Rebenblüte" hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. 26 Bewohner sowie zwölf Mitarbeiter wurden positiv auf das Virus getestet. Die Lage sei aber unter Kontrolle, sagt das Gesundheitsamt.

Bereits Ende September gab es einzelne Fälle, teilten das Ortenauer Gesundheitsamt und die "Benevit"-Gruppe als Betreiber des Pflegeheims am Dienstag mit. Inzwischen seien alle 26 Bewohner des Erdgeschosses infiziert. Bis auf drei Senioren seien alle der Infizierten vollständig gegen Corona geimpft. "Der Großteil der erkrankten Bewohner zeigt nur milde Symptome, es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Zwei Bewohner mussten im Klinikum behandelt werden, sie waren nicht geimpft", informiert Dirk Luft, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts.

Kaspar Pfister, geschäftsführender Gesellschafter der "Benevit"-Gruppe ergänzt in der Mitteilung: "Es spricht inzwischen alles dafür, dass die Infektionslage abklingt. Seit letzter Woche Donnerstag sind keine neuen Infektionen aufgedeckt worden. Da die ersten bestätigten Infektionen am heutigen Dienstag, 12. Oktober, schon 14 Tage zurückliegen, werden auch die Quarantänen der Bewohner im Laufe der Woche nahezu alle auslaufen."

In enger Absprache zwischen Gesundheitsamt, der Pandemiebeauftragten des Ortenaukreises, Doris Reinhardt, sowie der Heimleitung seien die Schutz- und Hygienemaßnahmen für alle Bewohner und das Pflegepersonal erhöht worden. "Es gibt einen Besucher- und Aufnahmestopp, die Mitarbeitenden werden täglich per Schnelltest getestet." Hinzu kämen sogenannte PCR-Reihentestungen aller Bewohner und Angestellten des ganzen Hauses. "Die Maßnahmen greifen bereits, alle zuletzt durchgeführten Schnelltest waren negativ, im ersten Obergeschoss gibt es keine Infektionen, eine weitere PCR-Reihentestung erfolgt diese Woche", erklärt Luft.

"Falls im Rahmen der kommenden PCR-Testungen von Personal und Bewohnern keine neuen Infektionen festgestellt werden können, könnten bei den bisher nicht erkrankten Bewohnern wie geplant noch im Oktober die anstehenden Drittimpfungen durchgeführt werden", so "Benevit"-Chef Pfister. Es zeige sich, "wie gut die Impfung hilft. Zwar kann man sich trotzdem infizieren, allerdings sind die Symptome deutlich geringer". Er freue sich zudem sehr, dass die Schutz- und Hygienemaßnahmen seines Hauses gegriffen hätten, denn die Bewohner in den zwei Wohnungen im Obergeschoss seien nicht betroffen gewesen. "Die hohe Impfquote bei Bewohnern und Mitarbeitern hat ebenfalls dazu beigetragen, dies zu erreichen", ist sich Pfister sicher.

"Auch bei vollständig geimpften Personen kann es zu einer Corona-Infektion kommen", erklärt die Ortenauer Pandemiebeauftragte Doris Reinhardt. Gerade bei älteren Menschen könne die Immunreaktion oft geringer ausfallen als bei jungen. "Zudem sind Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen aufgrund ihres Alters, häufig vorkommender Grunderkrankungen oder ihrer meist eingeschränkten Mobilität grundsätzlich anfälliger für Infektionen", erklärt Reinhardt.