Daniel Siefert und sein Team verkaufen in ihren Laden "S’Blumenhäfele" in Kippenheim zukünftig zu 60 Prozent Taschentücher, um einer Schließung durch strengere Lockdownmaßnahmen zu entgehen. Foto: Köhler

Corona: Laden will Schließung vermeiden

Kippenheim - Die Angst vor härteren Lockdown-Maßnahmen ist groß, der Einfallsreichtum auch: Der Laden "S’ Blumenhäfele" in der Unteren Hauptstraße in Kippenheim verkauft künftig größtenteils Taschentücher, um auch bei einer Schließung der Blumenläden weiter öffnen zu dürfen. "Wir haben unser Gewerbe zu einem Drogeriemarkt umgemeldet", erklärt Geschäftsführer Daniel Siefert. Dies sei problemlos und kurzfristig möglich gewesen.

Im "S’ Blumenhäfele" gibt es künftig zu 60 Prozent Taschentücher zu kaufen, die als Waren des täglichen Bedarfs gelten. Damit darf Sieferts Geschäft, das er Anfang des Jahres übernommen hat, auch bei den von ihm erwarteten schärferen Corona-Regelungen weiter offen bleiben.

Vorbild war Emmendinger Modehaus

Das Vorbild für die Aktion des "S’ Blumenhäfele" sei das Emmendinger Modehaus von Marcel Jundt gewesen, in dem sich Hunderte Rollen Klopapier türmen (wir berichteten). Als das Team des Blumenladens davon erfuhr, deckten sie sich kurzentschlossen mit Taschentüchern ein. Seifert hofft nun zu einem Vorreiter im Ortenaukreis zu werden und dass andere Einzelhändler sich ihm anschließen.

Die Taschentücher gibt es im Laden in verschiedenfarbigen Verpackungen. Dadurch fallen sie auf den ersten Blick kaum auf und fügen sich gut in das farbenfrohe Gesamtbild ein. Erst beim zweiten Hinsehen stolpert man über die ungewöhnliche Ware in den Regalen und auf den Tischen.

Ob die Kunden nun tatsächlich auch Taschentücher einkaufen, wird sich zeigen. Blumenallergikern sollte das Angebot auf jeden Fall entgegenkommen.