Am neuen Kindergarten in Hofstetten wird kräftig gebaut. Bis dieser fertig ist, muss eine neu einzurichtende sechste Kindergartengruppe irgendwo anders untergebracht werden. Foto: Störr

Der Hofstetter Kindergarten platzt aus allen Nähten. Jetzt hat der Gemeinderat der Einrichtung einer sechsten Gruppe ab dem neuen Kindergartenjahr 2022/23 zugestimmt. Einzig der Standort ist noch nicht abschließend geklärt.

Hofstetten - Wie Bürgermeister Martin Aßmuth zunächst ausführte, gibt es in den Regelgruppen ab dem kommenden Kindergartenjahr 14 freie Plätze – bei 24 Neuanmeldungen. Damit wäre der Kindergarten mit zehn Plätzen überbelegt, für die Krippengruppen liegen ab September 16 Anfragen vor. "Der Kindergarten bleibt voll ausgelastet und überbelegt", so das Fazit. Um den Eltern und dem Personal gleichermaßen gerecht zu werden, sei die Einrichtung einer sechsten Gruppe unumgänglich.

Aufgrund des verzögerten Baubeginns hinsichtlich der EU-weiten Ausschreibung und der noch nicht absehbaren möglichen Auswirkungen des Kriegs auf die Lieferketten wird von einer temporären Lösung für ein Jahr ausgegangen. "Die sechste Gruppe erst mit Fertigstellung des neuen Kindergartens einzurichten, ist zu spät", betonte Aßmuth. Eine weitere Container-Lösung wird es allerdings nicht geben, zum einen sind die Kosten zu hoch und zum anderen fehlt der Platz.

Seniorenzentrum als Option

Als relativ komfortable Möglichkeit wurde der Gemeinschaftsraum im Seniorenzentrum vorgestellt, wo es seit Pandemiebeginn keine Angebote für Hofstettens Senioren mehr gibt. Übergangsweise waren dort auch die Krabbelgruppen untergekommen, als die kirchlichen Räume in der Gemeindehalle nicht genutzt werden konnten. Zu den Vorteilen zählen unter anderem relativ geringe Kosten für die Übergangslösung, eine gute Erreichbarkeit und der separate Eingang.

Der Terrassenbereich zur Straße hin müsste zwar eingezäunt und ein Wickeltisch sowie Einrichtungsgegenstände angeschafft werden, doch diese würden später auch im neuen Kindergarten Verwendung finden.

Speicher im jetzigen Gebäude kann nicht genutzt werden

Als letzte Option wurde der Standort Schule in den Blick genommen, weil die Hauptschüler aktuell in Mühlenbach beschult werden. Bernhard Krämer (CDU) sprach sich für die Schule aus, weil dort früher neun Klassen unterrichtet wurden und damit die Voraussetzungen gegeben wären. Hubert Kinast (CDU) stimmte ihm zu und ergänzte: "Ich würde nicht die Jüngsten, sondern die Ältesten dort unterbringen." Damit wäre eine Nähe zur Schule früh gegeben und der Wechsel später einfacher. Die Räume hinter der Pausenhalle sah er als ideal an. Peter Neumaier (FW) erkundigte sich bei Schulleiterin Melanie Psak-Mengdehl nach deren Einschätzung. "Ich weiß noch nicht, wie es im September mit der Hauptschule Klasse fünf und sechs weiter geht", verwies sie auf die weitere Notwendigkeit der beiden Räume.

Veronika Neumaier (FW) sprach sich für das Seniorenzentrum unter der Prämisse aus, dass den Senioren der Platz nicht weggenommen werde. Vorübergehend könnte ihnen das benachbarte Pfarrhaus zur Verfügung gestellt werden. Für Stefan Schwendemann (CDU) stand fest: "Wir müssen die Gruppe realisieren. Die Kinder auf andere Kommunen zu verteilen, ist keine Option."

Wilhelm Uhl (CDU) schlug die Nutzung des Speichers am jetzigen Standort vor, was Kindergartenleiterin Bettina Kohler aber als überprüft nicht umsetzbar erklärte. Aus Sicht des Fachpersonals sprach sie sich ganz eindeutig für das Seniorenzentrum aus. Arnold Allgaier (FW) folgte dieser Ausführung und wollte sich vor allen Dingen offen halten, dass die Hauptschüler wieder zurückkommen können. Bernhard Kaspar (CD) bekannte: "Von den Vorschlägen gefällt mir keiner richtig gut."

Der Beschluss

Die Einrichtung einer sechsten Kindergartengruppe ist einstimmig beschlossen worden. Ebenso einstimmig wurden die nicht geeigneten Standorte Leseraum und Vereinsheim sowie der Container ausgeschlossen. Bis zur Gemeinderatsitzung im Mai wird eine Standortanalyse zum Seniorenzentrum erstellt, dessen Satzung auf eine vorübergehende Nutzungsänderung überprüft und Kontakt mit dem Altenwerk aufgenommen. Außerdem soll es mit dem Mühlenbacher Gremium eine Sitzung in Sachen Schule geben und Stellungnahmen des Kindergartens sowie der Schule eingeholt werden, bevor man sich festlegt.