Die Geschwister Melina und Benedikt Schuler haben mit ihrem Spendenstand 908 Euro zusammenbekommen. Foto: Bea

Melina und Benedikt Schuler haben Hasen gebastelt und an einem Stand am Lindenplatz verkauft. Den Erlös wollen sie an die aus der Ukraine geflohenen Kinder spenden. Nun ist der Stand abgebaut und die Familie sehr zufrieden mit dem Betrag.

Oberwolfach - Bunte Hasen aus Holz, Magnete und Ostereier aus Draht: All diese selbst gebastelten Deko-Artikel konnten die Oberwolfacher auf dem Oberwolfacher Lindenplatz erwerben. Rund zwei Wochen lang stand das selbstgebaute Holzhäuschen mit dem Verkaufsutensilien nun in Oberwolfach. Die Preise hat die Familie selbst festgelegt, jeder Käufer konnte sein Geld in eine Kasse werfen und sich das Gekaufte mitnehmen. Mit dem Erlös sind die Schulers mehr als zufrieden, wie die stolze Mama Sieglinde auf Nachfrage berichtet: "Erst gestern haben wir das Geld noch mal genau gezählt und haben einen Betrag von 908 Euro zusammenbekommen. Wir runden auf 910 Euro auf und überweisen dies in den kommenden Tagen auf das Spendenkonto des SWR."

Kinder wollen etwas für Gleichaltrige tun

Von dort kommt es ukrainischen Kindern zugute, die aus ihrem Heimatland nach Deutschland geflohen sind. Die Idee für die Aktion kam von der zwölfjährigen Melina und ihrem neunjährigen Bruder Benedikt: "Wir haben bei einem Spaziergang darüber geredet, was Krieg bedeutet und was er für Konsequenzen hat. Ich habe schon gemerkt, dass das die Kinder auch sehr beschäftigt und dann wollten sie selbst etwas tun für die Gleichaltrigen, die darunter leiden müssen", erzählt Sieglinde.

Die meisten Arbeiten für die Verkaufsobjekte haben die Kinder selbst gemacht, Sieglinde und ihr Mann hätten zum Beispiel nur beim Aussägen der Hölzer unterstützt. Wie viele Hasen, Eier und Magnete die Schulers verkauft haben, konnten sie nicht genau sagen. Nur soviel: "Wir haben schon einiges an Arbeit gehabt. Jedes Mal, wenn der Stand leer war, haben wir ihn wieder aufgefüllt." Auch die Familie hat die Kinder tatkräftig unterstützt.

Anwohnerin erinnert sich an Kriegszeiten

Beim gemeinsamen Osterfest haben die Omas, Onkel und Tanten noch mal einiges an Geld in die Kasse geworfen.

"Einige Anwohner haben auch einfach so Geld gespendet, ohne sich etwas vom Stand zu nehmen, denn mit einem so hohen Betrag haben wir nicht gerechnet", sagt Sieglinde.

Eine Begegnung blieb ihr dabei besonders in Erinnerung: Eine ältere Dame habe die Kasse nicht gefunden und habe die Schulers angesprochen, um ihren 20-Euro-Schein zu übergeben. "Sie hat damals den Krieg selbst miterlebt und war sichtlich berührt. Da sind einige alte Wunden wohl wieder aufgerissen und sie wollte sich für die Menschen in der Ukraine einsetzen – genau wie wir auch", so die Mutter.

Über die Aktion

Die SWR-Aktion Herzenssache möchte den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien helfen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten und im Südwesten ankommen. Unterstützt werden gemeinnützige Organisationen, unter anderem ein Waisenhaus in Freiburg. Weitere Infos gibt es unter www.herzenssache.de oder unter Telefon 06131/9293393.