Franz Morat (von links), Marianne Hopf und Thomas Menzel eröffneten die Ausstellung "Transparenz und Totem". Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Ausstellung: In der Galerie Thomas Menzel sind großformatige Arbeiten von Marianne Hopf zu sehen

Die Künstlerin Marianne Hopf ist jemand, der die Landschaft und das Sehen dieser Landschaft als Ereignis erlebt. Und wer sich den Großformaten der Malerin gegenüber sieht, kann etwas von diesem Ereignis nachempfinden.

Kenzingen. Gezeigt werden die Großformate der Künstlerin in der Menzel-Galerie in der Mühlestraße 25a noch bis zum 19. Januar. Die Ausstellung dort hat den Titel "Transparenz und Totem". Bei der Vernissage führte Franz Morat vom Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg in das Kunstverständnis der Malerin ein.

Marianne Hopf ist 1959 in Freiburg geboren, hat Malerei an der Freien Kunstschule Nürtingen studiert, lebte und arbeitete von 1987 bis 1992 in Berlin, danach bis 1995 in Berlin und New York sowie von 1996 bis 2002 wieder in Berlin.

Als Weitgereiste hat sie ein breites Spektrum an Landschaften erlebt. Jede ist einzigartig und kommt in ihren Großformaten zum Ausdruck. Nach ihrer Zeit in New York und Berlin kehrte sie in den Schwarzwald zurück, dessen Landschaften sie damals für sich neu entdeckte. Seit 2002 lebt sie wieder in Lahr, dort hat sie unter anderem die Glasfenster an der Neuapostolischen Kirche gestaltet.

Bekannt ist Hopf vor allem für ihre organisch anmutenden, abstrakten Landschaftsmalereien. Ihre Bilder zeigen, wie sich diverse Themen mit unterschiedlichen Techniken bei abweichenden Lichtverhältnissen verändern.

Als Beispiel deutete Morat auf drei meterlange Stoffbahnen, die in der Galerie aufgehängt worden sind und am Boden abknicken. In früherer Schaffenszeit heben sich akkurate Pinselstriche deutlich ab. Dieser Ära folgen imponierende Kopfschmuck-Darstellungen, mit Bitumen gemalt.

Großformatiges entsteht bei ihr, ohne übertrieben zu wirken. Im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte die Künstlerin eine ihrer typischen Arbeitsweisen: Auf liegender Leinwand oder Papier wird flüssige Farbe aufgebracht und der Verlauf des Farbgemischs durch Drehen oder Anheben der Leinwand beeinflusst. So begleitet "höhere Gewalt" die Entstehung der Arbeiten. Geometrisch entsteht so ein kleines Wunder, verwandelt sich doch eine zweidimensionale Leinwand in eine Raumlandschaft.

Die Ausstellung von Marianne Hopf kann bis zum 19. Januar in der Galerie Menzel (Telefon 07644/5 58 89 38) besichtigt werden: donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr und samstags von 12 bis 18 Uhr.