Narrensitzung: Wagestadter Pflüme legen Motto fest
Wagenstadt (ws). Wenn der 11.11. auf einen Sonntag fällt, dann sprengt der Andrang bei der Narrensitzung in Wagenstadt die Kapazität des Narrenkellers. Deshalb hatte der Narrenrat der Wagestadter Pflüme das illustre Stelldichein kurzerhand in den Proberaum der Festhalle verlegt. Trotzdem mussten auch dort einige der Spätgekommene das Geschehen im Stehen verfolgen. Das Fasentmotto lautet für 2019: "Welches Tier steckt in dir?".
Eingebettet in das 50-jährige Jubiläum hatte die Fasentgemeinschaft das "Berg un‘ Tal-Treffen" meisterhaft abgewickelt. Wie das gallische Dorf nahm der Fleck im nördlichen Breisgau an den tollen Tagen eine Sonderstellung ein. Obernarr Sebastian Huber dankte bei der Narrensitzung allen, die am Erfolg beteiligt waren.
Drei Tage und Nächte war Wagenstadt im Ausnahmezustand, so Schriftführerin Tina Läßle-Huber. 3500 Hästräger aus 67 Zünften sorgten bei herrlichem Wetter für prächtige Stimmung. Die ersten Vorboten für das nächste Narrentreffen in Dörlingbach fanden bereits mit der Schildübergabe an den Ausrichter statt.
Die Urgestalt der Gemeinschaft sind zweifellos die Wagestadter Pflüme. Jens Krause als Oberpflüme ist sich mit seinen 70 aktiven Mitstreitern dieser Tradition bewusst. Auch die Hexen hatten einen Anstieg zu verzeichnen: Fünf Neubeschwörer verzeichnete Ingo Brand in seiner Gruppe. Er selbst gab nach sechsjähriger Hexerei das Amt an Kevin Graf ab.
Schon im Trainingslager befindet sich die Blau-Weiß-Garde, wie Sophie Friebe ankündigte. Kostümmangel herrscht bei den derzeit 17 Mädels in der jüngsten Tanzgruppe.
Auch die Guggemusik "Pflümequätscher" waren in der vergangenen Kampagne lautstark unterwegs. Deren 25-jähriges Bestehen war beim "Gugg im Dorf"-Festival über die Kreisgrenze hörbar, wie Raphael Buselmeier feststellte.
Wer immer noch denkt, Fasnet sei ein Saisongeschäft, den belehrte Kassenverwalter Hendrik Tränkle bei seinem Bericht eines Besseren. Insgesamt war er mit dem Reinerlös zufrieden. Die Zuverlässigkeit habe die Pflüme-Gemeinschaft stark und reif gemacht, befand Ortsvorsteher Thomas Hofstetter, der die Leistung zum runden Jubiläum als außerordentlich wertete.
Obernarr Sebastian Huber verabschiedete altgediente Mitstreiter, darunter Felix Enz, Peter Brand, Ingo Brand und sein Vorgänger im Amt Simon Thomann, der 22 Jahre im Narrenrat weilte. Neu im Narrenrat ist Max Ketterer als Anwärter. Der Fasnet-Fahrplan 2019 sieht elf auswärtige Termine vor. Vom Schmutzige Dunschdig bis zur schaurigen Verbrennung, die etwas früher beginnen soll, ist jeder Wagenstadter zum dorfeigenen Treiben eingeladen.