Auf dieser Grafik ist zu sehen, welche Bauabschnitte es bei der Ertüchtigung des Dorfbachs und der Hochwaldstraße geben wird . Foto: Zink Ingenieure Foto: Lahrer Zeitung

Knapp 150 Nordweiler haben sich auf der Bürgerversammlung darüber informiert, welche

Knapp 150 Nordweiler haben sich auf der Bürgerversammlung darüber informiert, welche Baumaßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzes in den nächsten vier Jahren auf sie zukommen. Die Baumaßnahmen gehen ab August in ihre heiße Phase.

2012 wurde mit den Planungen für den Hochwasserschutz begonnen. Geröllfänge, die Einlaufbauwerke an Landeckgraben und Steige sowie eine Ertüchtigung des Graben Steige und des Landeckgraben sollen Wasser und Schmutz abhalten. Innerorts soll in drei Bauabschnitten das Volumen der Abwasserrohre an der Hochwald- und der Herrenbergstraße vervierfacht werden.

Beim ersten Bauabschnitt von Juni 2018 bis Juni 2019 2018/19 sollen der Dorfbach und die Hochwaldstraße ertüchtigt werden. Die Kosten liegen hierfür bei 2,2 Millionen Euro.

Von Juni 2019 bis Juni 2020 wird sich ein zweiter Bauabschnitt mit der ersten Hälfte der Herrenbergstraße befassen.

Der dritte Bauabschnitt 2020/2 1 wird die zweite Hälfte der Herrenbergstraße umfassen.

Der Gesamtaufwand der Hochwasserschutzmaßnahmen wird bei 6,5 Millionen Euro liegen, teilte Guderjan mit. Davon wird etwa 3,5 Millionen das Land Baden-Württemberg tragen.

Nordweil. Große Wassermassen, die etwa im Zuge eines Starkregenereignisses nach Nordweil gelangen, sollen den Ort in Zukunft schneller wieder verlassen. Möglich wird das durch eine Vergrößerung der Einfassungen des Abwassersystems. Dieses soll in der Herrenberg- und Hochwaldstraße vervierfacht werden. Aktuell bekommt deshalb der Dorfbach ein neues, größeres Bett. Ab August werden die Bagger dann weiter zur Ortsdurchfahrt rollen.

Die Infrastruktur Nordweils wird davon nicht unerheblich betroffen sein: Um die neuen Röhren mit dem Durchmesser von 1,6 Meter zu verlegen, ist es nicht nur notwendig, die Fahrbahndecke und zum Teil auch Gehwege aufzureißen. Die unterirdischen Versorgungsleitungen wie Erdverkabelungen, Stromversorgungen, Schmutz- oder Wasserleitungen müssen ebenfalls neu verlegt werden, weil sie den neuen Röhren im Weg sind, erklärte Thomas Wolf vom ausführenden Ingenieurbüro Zink auf der Bürgerversammlung. Die bisher hängenden Straßenleuchten sollen im Rahmen der Baumaßnahmen durch Mastleuchten ersetzt werden.

"Es wird eine der größten Umbaumaßnahmen seit den vergangenen Jahrzehnten und die Einwohner die nächsten vier Jahre beschäftigen", erklärte Bürgermeister Matthias Guderjan. Sie bedeutet einen starken Eingriff in den Verkehr in der Hochwaldstraße, diese wird währenddessen teilweise gesperrt, zeitweise wird auch eine Durchfahrt nicht möglich sein.

Von August bis Oktober wird in der Hochwaldstraße bis zur Einmündung Ebene gebaut. Nachdem dieser Abschnitt wieder befahrbar ist, verlagern sich die Bauarbeiten bis zur Eichhornstraße. Eine Umleitung soll dabei über die Hochstettenstraße erfolgen. Da gleichzeitiges Bauen und Fahren auf der Ortsdurchfahrt nicht möglich ist, ist die Stadt im Gespräch mit dem Landratsamt für eine Behelfsumfahrt über die Leinfeldstraße. Von März bis Juni 2019 soll dann der Abschnitt bis zur Herrenbergstraße erledigt werden, womit der erste Bauabschnitt endet.

Der zweite Bauabschnitt betrifft die Herrenbergstraße. In einer ersten Phase von Juni bis August 2019 wird es keinerlei Umleitungsmöglichkeiten geben, was bedeutet, dass eine Durchfahrt des Orts in dieser Zeit nicht möglich ist. "Fußläufig werden Sie jedoch immer zu ihren Grundstücken kommen", beruhigte Wolf.

Er gab auch einen Ausblick darauf, wie die Hochwaldstraße nach dem Umbau aussehen werde: Der neue Gehweg wird an allen Stellen mindestens 1,5 Meter breit sein und einen braun melierten Pflasterbelag bekommen. Die neue Fahrbahndecke wird eine Breite von 6,6 Metern haben und damit breit genug sein, um Längsparken an der Fahrbahn zu ermöglichen, ohne den fließenden Verkehr zu stören. Dieses soll aber nicht durchgängig möglich sein, die genaue Verteilung der Parkplätze wird der Ortschaftsrat noch beschließen.

Für die Frage nach einem Zebrastreifen vor dem Rathaus, bekam ein Anwohner spontanen Applaus. Auch eine Beruhigung der Ortsdurchfahrt wurde gewünscht. Guderjan und Ortsvorsteher Franz Pfeffer erklärten sich damit einverstanden beides zu beantragen, wiesen aber darauf hin, dass beides genehmigungspflichtig durch die untere Verkehrsbehörde in Emmendingen sei und die Aussicht auf Erfolg gering.

Um die neue Stromversorgung sowie eine geplante Breitbandversorgung zum Verbraucher wird sich Netze BW kümmern, hierbei werden Strommasten zum Teil durch Erdkabel ersetzt. Sowohl Pfeffer als auch Zink appellierten an die Einwohner, bei Problemen auf sie zuzugehen, damit gemeinsam eine Lösung gefunden werden könne. "So wie wir viele Feste miteinander schaffen, schaffen wir auch diese Maßnahme", erklärte Pfeffer.