Gesamkommandant Karl Weiß (von links), Bürgermeister Matthias Guderjan, Hecklingens Abteilungskommandant Patrick Burkhart und sein Stellvertreter Johannes Jentz ehrten Engelbert Fortwängler, Walter Jentz, Gerhard Herr, Sebastian Schrodin unf Stephan Müller. Fotoa: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Versammlung: Günter Herr für lange Mitgliedschaft in Hecklingen geehrt / Abteilung gut aufgestellt

Mit sechs Einsätzen hat sich das Jahr 2019 bei der Freiwilligen Feuerwehr Hecklingen durchschnittlich gestaltet. Das vermeldete deren Abteilungskommandant Patrick Burkhart auf der Hauptversammlung im Gerätehaus.

H ecklingen. Zu drei Brandeinsätzen war die Hecklinger Wehr 2019 ausgerückt, darunter fanden sich zwei Fehlalarme. Richtig ernst wurde es hingegen bei einem Vollbrand im Ortskern (siehe Info). Drei geleistete technische Hilfeleistungen wurden überwiegend durch Sturmschäden verursacht. Dabei hatte es auch den Hecklinger Maibaum erwischt. Die Abteilung verfügt derzeit über 28 aktive Kräfte samt einer Kameradin. Die nahmen neben 18 Proben auch an diversen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen teil.

Der stellvertretende Kommandant und Schriftführer Johannes Jentz berichtete über mehrere Sicherheitswachdienste, Fortbildungen, Teilnahmen an Leistungswettkämpfen der Aktiven und Jugend. Geholfen wurde beim Kenzinger Stadtfest, Seniorennachmittag und Oktoberfest des Musikvereins. Bei Letzterem wurde sogar der Mannschaftssieg beim Seilziehen geholt. Ein erfolgreicher zweitägiger Tag der offenen Tür mit "Fireabendhock" kam der Kameradschaftskasse zugute.

Bürgermeister dankt für den großen Einsatz

Rechner Tobias Werner konnte von einem erfreulichen Plus in der Kasse berichten, die Rücklagen bleiben stattlich. Auch bei der Nachwuchs-Jugend sieht es mit 16 Angehörigen gut aus. Marius Schrodin hob neben der Wettkampf-Kreisteilnahme mit errungenen Leistungsspangen auch die Teilnahme am Ortenauer Jugend-Zeltlager hervor.

Kenzingens Bürgermeister Mattias Guderjan dankte der Feuerwehr für "ein gerüttelt Maß an ehrenamtlicher Manpower". Die Hecklinger Abteilung sei auf gutem Stand, auch dank dahinter stehenden Familienangehörigen. Dem schloss sich Ortsvorsteher Berthold Seng gerne an. Kenzingens Gesamtkommandant Karl Weiß hob ebenfalls die "stete Verlässlichkeit" der Hecklinger Wehr hervor. Vereinsvertreter bis hin zum DRK schlossen sich den Dankesworten an.

Turnusgemäß wurden neu und einstimmig in den Kenzinger Feuerwehr-Ausschuss gewählt: Simon Jentz, Lukas Schott, Matthias Schrodin, Sebastian Schrodin.

Für langjährige aktive Mitgliedschaft wurden folgende Mitglieder geehrt: Engelbert Fortwängler, Gerhard Herr (50 Jahre), Gerald Hirschbolz, Walter Jentz (40), Stephan Müller (25) und Sebastian Schrodin (15). Den Zeit-Vogel schoss allerdings Günter Herr ab. Der ist bereits seit 65 Jahren dabei, wusste sogleich mit viel Humor von alten Feuerwehrereignissen zu berichten, wie der einst fehlenden Dienstkoppel, Theaterabenden oder früheren schöne Kameradschaftsausflüge bis nach Rüdesheim.

Der Gebäude-Vollbrand am 12. Januar 2019 in der eng bebauten Ortsmitte dürfte den Hecklingern in Erinnerung geblieben sein. Trotz minutenschnellem Eintreffen fand die Feuerwehr meterhohe Flammen vor. Schnell konnte mit weiteren Kräften ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Jedoch: Dabei kam es zu "unschönen Szenen", beklagte Abteilungskommandant Burkhart auf der Hauptversammlung. So wurde eine Absperrung einfach zur Seite geräumt, "damit Schaulustige über Schläuche hinweg zur Einsatzstellen-Besichtigung fahren konnten". Erst nach lautstarken Wortgefechten konnten unbelehrbare Autofahrer mit Hilfe der Polizei aus dem Einsatzbereich entfernt werden. Zudem brach das zweigeteilte Kenzinger Wassernetz wegen der großen Löschwasserentnahme teilweise zusammen. Als private Wasserhähne deshalb zeitweise nur noch tropften, hatten manche Einwohner dafür überhaupt kein Verständnis. Die daraus resultierende Forderung eines Alterskameraden "Mir mien Wasser ha", kommentierte Kenzingens Kommandant Karl Weiß eindeutig: Das Wassernetz teuer aufzudimensionieren sei nicht nötig, denn: "Unsere Wasserversorgung ist ausreichend!" Allerdings hätte man schon gerne ein neues TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser). Bürgermeister Guderjan hörte aufmerksam zu.