Gerhard Strub (links) sorgte mit seiner Zither auf der Adventsfeier des VdK für musikalische Unterhaltung. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Adventsfeier: VdK-Vorsitzender findet deutliche Worte zur Pflegeversicherung

Bei der Adventsfeier des Kenzinger VdK-Ortsverbands wurde deutlich: Es gibt in Sachen Pflege und Inklusion noch viel zu tun, wie Vorsitzender Winfried Höhmann betonte. Zugleich wies er aber auch auf einige Erfolge des Verbands hin.

Kenzingen. Höhmann ist nicht nur erster Mann im Kenzinger VdK-Ortsverein, er kümmert sich auch kreisweit um die VdK-Belange. Besonders dankte er bei der Begrüßung der Mitglieder seiner Stellvertreterin Angelika Sommerfeld, "der treuen Seele vor Ort".

Ein heißes Eisen stellt für den Sozialverband die Pflegeversicherung dar. Bedürftige dürfen finanziell nicht noch mehr in ihrem Eigenanteil belastet werden, forderte Höhmann. Dieser liegt bei etwa 2000 Euro im Monat. Für viele seien die Grenzen des finanziell Machbaren damit erreicht, teilweise gar überschritten. "Pflege darf nicht überfordern und schon gar nicht arm machen", bekräftigte der Vorsitzende eine bundesweite Forderung.

Grußworte sprach Kenzingens Bürgermeister Matthias Guderjan. Der VdK sei seiner Meinung nach gut aufgestellt. Die Atmosphäre bei der Feier sei familiär, warm und freundlich. Der Vorstand habe die neuen Aufgaben, insbesondere der kommunalen Inklusionsvermittlung, vielversprechend in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Angestellten Renate Günter-Bächle aufgenommen. Eine inklusive Gesellschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderungen selbstverständlich leben können, sei auch eine Direktive bei der Umgestaltung der Innenstadt gewesen, betonte Guderjan. Derzeit sei noch nicht viel erkennbar, doch wenn die Baustellentätigkeiten in etwa einem Jahr beendet sind, gehörten unnötige Barrieren der Vergangenheit an.

>Die enge Kooperation zwischen den benachbarten Ortsvereinen Kenzingen und Herbolzheim, hob Herbolzheims VdK-Vorsitzender Ernst Schilling hervor. Dazu zähle auch die Betreuungsarbeit an der Basis. Einmal monatlich werden Sprechstunden in beiden Rathäuser angeboten, kreisweit sind die Beratungszeiten ausgeweitet worden. Einen erfolgreichen Kraftakt hat der VdK mit seinen mehr als 2200 eingereichten Unterschriften zur Mütterrente erzielt. Viele Frauen bekommen durch bessere Anpassungen höhere Ansprüche.

Der zweite Teil der Feier galt der Geselligkeit. Gerhard Strub begleitete mit Zitherklängen die Gesangbeiträge zu Kaffee und Kuchen.

Mit 348 Mitgliedern gehört Kenzingen eher zu den kleineren Organisationen, doch der Zuwachs um 14 Personen im zweiten Halbjahr 2019 darf sich sehen lassen. Im Landkreis nimmt der VdK eine Sonderstellung ein. Das Ziel die 7000er-Marke zu knacken wurde zwar verfehlt, doch mit 260 Neuanmeldungen liegt der Landkreis Emmendingen an zweiter Stelle in Baden-Württemberg.