MEZ-GeländeTiere werden erwartet
Kenzingen (ws). Es war nicht der ganz feine Verwaltungs- und Investorenakt, als die beauftragte Baufirma im September 2019 auf dem ehemaligen Coats-MEZ-Gelände den Schornstein abriss und die Störche unter Zuhilfenahme von Wasser verscheuchte. Eine behördliche Genehmigung lag zwar vor, doch die rabiate Art und Weise des Vorgehens hatte einige Bürger aufgeschreckt.
Immerhin, das Schreiben des Regierungspräsidiums hat die Aufstellung eines Ausweichquartiers terminiert. Nun haben sich einige örtliche Vogelschützer auf dem Grünschnittplatz getroffen und eine Nisthilfe für Störche vorbereitet. Unter fachkundiger Anleitung von Storchenexperte Wolfgang Hoffmann aus Ettenheim wurde aus Ästen und Zweigen die Basis für eine Behausung geflochten. Eigentlich, so der Experte, bauen Störche ihre Nester komplett selbst. "Aber man hatte es ihnen ja weggenommen", bedauerte Richard Krogull-Raub.
Die Verscheuchung der Störche ging parallel der Esse-Abbruch auf dem ehemaligen Kaiserareal einher. Nun wird den Kenzinger Störchen an anderer Stelle des Baugebiets ein Mast mit einer Unterkonstruktion angeboten. Hoffmann und die Storchenanhänger sind guter Hoffnung, dass der Bau der ersten Wohnung im neuen Baugebiet von den Störchen fertiggestellt wird. Benachbarte Hausbewohner des Storchennests hoffen, dass die bisherigen Mieter das Angebot annehmen.
Die Störche werden Anfang Februar wieder zurück erwartet. Bereits jetzt hat Krogull-Raub den vorherigen, wohl in der Region überwinterten, Kenzinger Storch gesichtet. Wird das Nest genutzt, soll ein Begrüßungsfest für die Störche stattfinden.