Klaus Föhrenbacher vor der Nachbildung der "Madonna von Stalingrad", die 1942 entstand Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Ausflug: Ökumenischer Bibelkreis besucht Heimkehrerkapelle

Wallburg/Kenzingen (red/jg). Zahlreiche Teilnehmer des Ökumenischen Bibelgesprächskreises Kenzingen haben unter der Leitung von Regina Pruner-Fischer und Thomas Bilharz die Friedensstätte mit Heimkehrerkapelle im Ettenheimer Ortsteil Wallburg besucht. Klaus Föhrenbacher erklärte, dass die Initiative zur Friedensstätte auf seinen Vater, Berthold Föhrenbacher zurückgeht, der nach Gefangenschaft und Kriegsheimkehr alsbald einen schweren Traktorunfall nur knapp überlebte und aufgrund dessen zunächst mit dem Bau einer Lourdesgrotte auf einem Waldstück der Familie begann. Später kam die Kapelle hinzu und schließlich der Glockenturm.

Zahlreiche Förderer und Künstler beteiligten sich daran. Der Ort entwickelte sich so zu einem grenzüberschreitenden Treffpunkt für Kriegsheimkehrer aus Ettenheim und Wallburg und der Partnergemeinde Benfeld im Elsaß. Die zahlreichen Kunstwerke machen den Krieg emotional erfahrbar.

Besonders beeindruckend fanden die Besucher aus Kenzingen das Schnitzwerk mit der Nachbildung der "Stalingrad-Madonna", deren Bildnis der Arzt und evangelische Pfarrer Kurt Reuber Weihnachten 1942 mit Kohle auf die Rückseite einer Russlandkarte im Kessel von Stalingrad gemalt hat. Mit einem der letzten Flugzeuge ging das Bildnis zurück nach Deutschland. Das Original wird bis heute in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin aufbewahrt.