Groß war die Freude über die gelungene Restaurierung (von links): Fritz Ehret, Bürgermeister Matthias Guderjan, Manuela Fromm, Bernhard Kopp und Norbert Weber. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Historie: Heimat- und Verkehrsverein stieß das Projekt an / Bernhard Kopp aus Köndringen spendet neue Konstruktion

Kenzingen (ws). Er fristete ein unbeobachtetes Dasein nahe des alten Kriegerdenkmals. Der Schwörstein, ein stummer Zeitzeuge aus dem späten 13. Jahrhundert, war dort den Witterungseinflüssen schutzlos ausgesetzt. Der Heimat- und Verkehrsverein (HuV) schuf jetzt Abhilfe und installierte eine Überdachung.

Vor einer kleinen Delegation sprach die HuV-Vorsitzende Manuela Fromm von einem Felsbrocken mit Geschichte. Der Schwörstein war zuerst nahe des Gasthauses Scheidel platziert, bevor man ihn an den heutigen Standort versetzte. Der Überlieferung nach konnte die Kenzinger Gerichtbarkeit bis zu diesem Unikat Übertäter verfolgen. Darüber hinaus war dies nicht mehr möglich.

Um den Schwörstein zu schützen, war ein langer Weg durch die Instanzen nötig. Die Stadt war schnell für die Schutzvorrichtung zu gewinnen. Die Denkmalschutzbehörde nach längeren Hin und Her auch, schließlich handelte es sich um ein eingetragenes Kulturgut, wie Fromm versicherte. Auf der Suche nach einem prädestinierten Handwerker hatte der HuV Glück. In Bernhard Kopp aus Köndringen wurde ein kompeteter Partner gefunden. Mehr noch ein edler Spender, der die Konstruktion unentgeltlich herstellte und lieferte.

Unterstützt wurde das Unterfangen durch Bauamt und Bauhof sowie Körbel-Steinmetz, die den Sandstein professionell reinigten. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Vereinsmitglieder das Alugerüst mit der Dachkonstruktion montierten. Fromm bedankte sichbei allen Mitwirkenden, besonders bei Fritz Ehret der die Ausführungen koordinierte.

Bürgermeister Matthias Guderjan war von der neuerlichen Tat des Vereins sehr angetan. Wiederholtes Engagement zeichne die Institution aus. Mit dem Schutz sei das Denkmal auffälliger als ohne Dach.  Hoffentlich werden wir lange davon zehren", schob er nach und bedankte sich namentlich noch einmal bei Bernhard Kopp für seine Großzügigkeit.

Der stellvertretende Vorsitzende Norbert Weber umriss kurz die Geschichte des Schwörsteins. Nach dem Umzug vom nördlichen Ortseingang an seinen heutigen Standort, fristete er dort Jahrzehnte ein Mauerblümchendasein. Geschichtlich interessant ist das dort eingemeißelte Malteserkreuz. In runder Form ist es das gleiche Zeichen, das auch an höchster Stelle im Chorraum der katholischen Kirche zu finden ist. Auch Weber dankte nochmals den Sponsoren . Er schätzte die gespendeten Kosten für die Erhaltung des Schwörsteins auf etwa 3500 Euro ein.