Kranzniederlegung am Volkstrauertag in Kenzingen; im Hintergrund Bürgermeister Matthias Guderjan Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Volkstrauertag: Botschaft für Lebende

Kenzingen (ws). Allerorts in Deutschland wurde beim Volkstrauertag den Opfern von Gewalt, Terror, Gefangenschaft und Vertreibung gedacht. Unter Mitwirkung des Gesangvereins, der Stadtkapelle, den DRK-Helfern und der Feuerwehr bezog Bürgermeister Matthias Guderjan in seinem Vortrag auch Flüchtlinge, Behinderte und Angehörige anderer Volksstämme in den Kreis derer mit ein, die an diesem Tag gewürdigt werden. Auch den Widerstandskämpfern, die für eine gerechte Sache eintraten, zollte er seinen Respekt.

Der Volkstrauertag ist älter als die Bundesrepublik. Er geht zurück auf einen Vorschlag des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, an die unzähligen Opfer des Ersten Weltkrieges zu erinnern, in der Hoffnung, dass die Erinnerung an den Schrecken und all das Leid eine Mahnung sei, die den Frieden sichern könne. 92 Jahre später weiß ein jeder, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat. Dem Ersten folgte der Zweite Weltkrieg, der wieder Millionen von Menschen das Leben kostete.

Zumindest aus deutscher Sicht darf festgehalten werden: 73 Jahre Frieden in unserem Land sind keine Selbstverständlichkeit, zumal immer noch nationalistisches Gedankengut auflodert, erklärte Guderjan. Ernst Nadler sprach den geistigen Impuls für die Kirchengemeinde und schloss sich den nachdenklichen Worten des Rathauschefs an. Mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein nahe der Einsegnungshalle wurde den Millionen Opfern der Kriege gedacht und zugleich eine Friedensbotschaft an die Lebenden ausgesendet.