Zwei der ganz großen Narrengestalten: Rudi Trotter (links) und Dieter Hüglin wurden von Oberzunftmeisterin Annette Shkordra mit dem Erz-Welle-Bengel-Orden belohnt. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Zunft: Welle-Bengel legen Fasnetmotto fest / Spielmannszug ist mit Riegel fusioniert

Der Freitag vor Martini ist "Welle-Bengel-Tag". Damit ist die Zunft ihrer närrischen Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus, die stets am 11.11. zur Eröffnung schreiten. Das neuen Fasnetmotto: "Keini Kopfsteinpflastersorge bis am Aschermittwochmorge".

Kenzingen. Oberzunftmeisterin Annette Shkodra freute sich über eine fast volle Turn- und Festhalle. "Friihh (früh), scheen (schön) aber kurz" war das diesjährige Treiben in der fünften Jahreszeit. Die Zunft war aber auch nach Aschermittwoch rege drauf: etwa beim Stadtfest, das einen ansehnlichen wirtschaftlichen Erfolg abwarf, und bei der feucht-fröhlichen Elzregatta, bei der an den Ufern mächtig was los war. Eine Personalie gab es zu vermelden. Kai Zimmermann ist vom Bott zum Zunftrat befördert worden. An seine Stelle tritt nunmehr Florian Shkodra als Ausrufer und Verkünder.

Der wiedergewählte Chronist Peter Frank hatte sein Narrentagebuch mit Bildern unterlegt und die Lacher auf seiner Seite. Als Meilensteine der Humorigkeit erachtete er das Narrentreffen in Reichenbach, das 50-jährige Schnurrwieber-Jubiläum und den in der proppenvollen Üsenberghalle ausgetragenen Kappenabend.

Der Rapport von Garde-Hauptmann Matthias Egger hatte diesmal Appellcharakter, nachdem seine Jungfernrede vor Jahresfrist gerade mal einen nicht ganz vollständigen Satz beinhaltete. Für Sabine Wöhrle war zweifelsohne das Schnurrwieber-Jubiläum das Ereignis des Jahres. Frischen Schwung in die Rhythmik bekam der Spielmannszug, wie Anita Schwörer berichtete, durch die Fanfarenleute aus dem benachbarten Riegel. So war auch der Aufmarsch des Spielmannszugs vor der Versammlung dieses Jahr irgendwie anders, er wirkte kompakter und reifer.

Das Fasnetsmotto 2019 verkündete Zeremonienmeister Reiner Bieber mit der glasklaren Weisheit: "Keini Kopfsteinpflastersorge bis zum Aschermittwochmorge". Der Preismaskenball läuft unter dem Leitsatz "Scheen schräg" ab. Die Narrentreffen in Lenzkirch und Wangen werden besucht.

Die Hästräger betreiben mit ihren Besuchen in den Kindertagesstätten wirkungsvoll Narresome-Nachwuchsarbeit. Finanziell ergab sich ein Reingewinn von etwas mehr als 1800 Euro, wie der Säckelmeister-Rechenschaftsbericht auswies. Bei einem mittleren fünfstelligen Umsatz stellte Revisor Herbert Eppler fest: "Fasnet isch diir (teuer)". Die Resonanz bei der Zunftsitzung sei erstklassig, stellte Bürgermeister Matthias Guderjan fest. Er dankte auch für die unmissverständliche Einstellung, nicht auf eine Besuchergebühr beim Stadtfest zu verzichten.

Zwölf treue Weggefährten wurden ausgezeichnet:

  Für 20 Jahre erhielten Helen Beck und Thomas Beck den bronzenen Zunftorden vom Verband der Oberrheinischen Narrenzünfte.

30 Jahre sind Martine Meurer, Jutta Schneider, Kerstin Temmer, Tanja Sirch und Andreas Schwörer närrisch tätig. Ihnen gebührte die silberne Ordensverleihung.

Für ihr 40-jähriges Engagement trägt Zunfträtin Elke Rein künftig den goldenen Orden.

Der Erz-Welle-Bengel-Orden ist die Auszeichnung für 50 Jahre Zugehörigkeit. Bernhard Leitz-Schwörer, Rudi Trotter, Maria Rösch und Dieter Hüglin sind die jüngsten Träger für ihre Wertschätzung an alemannischer Brauchtumspflege.