Erziehung: Kenzingen eröffnet seinen ersten Waldkindergarten / Kinder sind das ganze Jahr über draußen
Die Stadt Kenzingen hat ihre Angebotspalette in Sachen Kinderbetreuung erweitert. Bis zu 20 Kinder ab drei Jahren können nun im neu eröffneten Waldkindergarten Buntspechte in Bombach die Natur im Wandel der Jahreszeiten unmittelbar erleben.
Kenzingen. Das ganze Jahr über bei jedem Wetter draußen sein und dabei im Matsch spielen, die Natur erkunden oder einen Abhang hinunterschlittern. Das alles können die Kinder des neu eröffneten Waldkindergartens in der Nähe des Sportplatzes des SV Bombach machen. Zwar gibt es für die Kindergartenkinder auch einen Holzwagen auf einer Waldwiese als Unterschlupf, doch dieser ist nur für extreme Witterungsverhältnisse gedacht.
Der Waldkindergarten ist der Kita Kinderhaus mit Leiterin Silke Keller als dritte Gruppe zugeordnet und seit Mitte Mai offen. Aktuell sind zwei Kinder gemeldet, weitere sechs Plätze sind vorgemeldet. Bürgermeister Matthias Guderjan war sich bei der Einweihung jedoch sicher, dass sich die Kita bald füllen wird. "Sie ist eine besondere Herausforderung für Kinder, Erzieher und Eltern, zugleich jedoch auch ein Ort des Erlebens, der noch nachwirkt, wenn die Kindheit längst vorbei ist", erklärte er.
Kita-Kinderhaus-Leiterin Keller bedankte sich bei allen Beteiligten für die schöne Umsetzung der Kita. "Die Kinder haben hier die Freiheit, sich ausprobieren zu können. Das Erste, was sie gemacht haben, war den benachbarten Hang hinunterzurutschen", erklärte sie gegenüber unserer Zeitung lachend. Auch am Eröffnungstag war er noch der Lieblingsort der Kinder.
Forstrevierleiter Johannes Kaesler schenkte dem Kindergarten ein Holzschild, das die Kinder noch bunt anmalen sollen. Auch die Einrichtung hatte das Forstteam beigesteuert. Pfarrer Klaus Fehrenbach segnete die Kita und bat um Schutz für den schönen Ort und die Kinder, die dort "ein Stück Himmel" erleben sollen. Zugleich hoffe er, dass die Kinder durch den Umgang mit der Natur Achtung vor dieser erlernen mögen.
Vom Beschluss des Gemeinderats über Bauantrag, Baugenehmigung und Vergabe bis zur Verwirklichung des Waldkindergartens sind 22 Monate vergangen. Für die Ausführung des Projekts bedankte sich Guderjan besonders bei Christoph Gehlen vom Fachbereich Bauen und Planen der Stadt sowie bei den ausführenden Firmen. Zusätzlich zum Holzbau soll der Kindergarten noch eine Komposttoilette erhalten. Deren Wasserversorgung wird über eine Bevorratung von 40 Litern laufen. Die Gesamtkosten für die Errichtung des Kindergartens belaufen sich auf 90000 Euro.
