Kinder und Erzieherinnen unterhielten die Besucher bei der Eröffnung mit musikalischen Aufführungen. Fotos: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Feier: Kindertagesstätte Franziskanergarten ist eröffnet / Lob für integratives Konzept mit Awo

Gute Wünsche und Geschenke hat es zur Eröffnung der Kindertagesstätte Franziskanergarten gegeben. Das Mehrgenerationenprojekt ist noch nicht abgeschlossen, unter anderem soll noch der Außenbereich fertiggestellt werden.

K enzingen. Es ist ein innovatives Projekt, das da gebaut wurde, waren sich die Gratulanten einig: Mitten in der Altstadt, dort, wo zuvor das alte Gerätehaus der Feuerwehr gestanden hatte, ist ein neues, generationenübegreifendes Gebäude entstanden, in dem Kindertagesstätte und Pflegegruppen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) gemeinsam untergebracht werden. Daneben soll noch ein Mehrgenerationen-Wohngebäude entstehen. Drei Partner – Stadt, Awo Freiburg und die Firmengruppe Orbau – trugen das integrative Projekt, das die Altstadt aufwerten und neu gestalten soll. 14 Millionen Euro wurden investiert. Die offizielle Eröffnung der Kita Franziskanergarten markiere ein wichtiges Etappenziel, erklärte Kenzingens Bürgermeister Matthias Guderjan, der dem Vorhaben attestierte: "Hier ist etwas Großes entstanden."

Mit der neuen Kita verfügt Kenzingen nun über zwei neue Krippengruppen, eine Tagesgruppe und eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten, deren Kinder von zwölf Erzieherinnen betreut werden. 65 zusätzliche Betreuungsplätze im U3- und Ü3-Bereich sind nun vorhanden, was die Kinderbetreuung der Stadt ausweite und verbessere, wie Guderjan feststellte. Er mahnte die Eltern jedoch, ihren eigenen Erziehungspflichten nachzukommen, die die Stadt niemals voll übernehmen könne und wolle.

Architekt Burkhard Isenmann dankte der Stadt und der Firma Orbau für ihr Vertrauen und allen Beteiligten für ihre gute Arbeit, sodass es gelungen sei, das Projekt in relativ kurzer Zeit zu verwirklichen. Damit die Kita-Kinder das Gebäude, in dem sie betreut werden, nachbauen können, schenkte er ihnen einen Spielzeugkran.

"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu einer der wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft geworden", erklärte Sozialdezernentin Ulrike Kleinknecht-Strähle. Sie freue sich, dass mit der neuen Kita ein außergewöhnliches und zukunftsweisendes Projekt umgesetzt werde, das Kinder und Senioren in einem Haus vereine, sodass diese voneinander lernen könnten.

Einrichtungsleiterin Brigitte Engler-Farkas dankte allen Verantwortlichen sowie Stadt, Eltern und Kollegen und brachte dem Publikum die Räumlichkeiten der Kita näher: Sie seien mit warmen erdigen Farben gestaltet, um die Kinder zur Selbsttätigkeit anzuregen. Die Möblierung fungiere für die Kinder als Barriere, aber auch als Möglichkeit für neue Entdeckungen, wenn sie etwa auf diese kletterten. Auch an großzügige Spielflächen und Spielsachen aus verschiedenen Materialien sei gedacht worden. Alles in allem eine gelungene Einrichtung und ein guter Ort für die Erziehung, lobte die Leiterin.

Dass Eltern, Verwandte und Kita-Team diese Erziehung gemeinsam anpacken sollten, dafür plädierte Georg Beck. Er übergab namens des Elternbeirats den Erlös des Herbstmarkts, einen Scheck im Wert von 550 Euro, zum Start. Darum, dass Gott mit seinem Segen da ist und bei der Erziehung der Kinder seine gute Hand im Spiel hat, bat Pfarrer Klaus Fehrenbach, der die Kita einweihte und segnete.

Nach dem offiziellem Teil gab es für die Kinder, die die Eröffnung mit Liedern begleitet und während der Reden vorbildlich ruhig ausgeharrt hatten, Süßigkeiten. Die Erwachsenen hatten Gelegenheit, sich die neuen Räume anzusehen.

Bereits 2006 habe man sich überlegt, wie man das ehemalige Klostergebäude, in dem das Pflegeheim der Awo untergebracht ist, zukunftssicher machen könne, erklärte Architekt Burkhardt Isenmann. Bei einer Gemeinderatsklausur im Oktober 2014 stellten dann er und Jack Huttmann, Geschäftsführer der Awo Freiburg, erstmals das Projekt vor, das eine Kita im Untergeschoss und zwei Pflegegruppen der Awo (mit dem Klostergebäude verbunden) in den beiden Obergeschossen vereint. 2016 folgte der Gemeinderatsbeschluss, 2017 Genehmigung und Spatenstich und im Januar diesen Jahres die Inbetriebnahme. Insgesamt sind also viereinhalb Jahre vom ersten Anstoß bis zur Fertigstellung vergangen. Folgen sollen noch die Fertigstellung der Awo-Seniorenwohngruppen bis April, das Wohnhaus, mit dem demnächst begonnen wird, die Sanierung des Pflegeheims der Awo und die Neugestaltung der Klostergasse. Die Außenanlagen der Kita werden im Mai fertiggestellt, dann soll es noch einmal ein großes Einweihungsfest und einen Tag der offenen Tür geben.