Verantwortliche und Künstler freuen sich auf das Holzbildhauer-Symposium. Foto: Göpfert

Bis Sonntag dient der Bürgerpark wieder als Freiluftatelier für das Holzbildhauer-Symposium

Der Bürgerpark Altes Grün hat sich wieder in ein Freiluft-Atelier verwandelt. Im Rahmen des sechsten Holzbildhauer-Symposiums lassen sieben Künstler bis Sonntag Skulpturen zum Thema "Beste Freunde" entstehen.

Kenzingen. Als Bürgermeister Matthias Guderjan am Montag das Symposium offiziell eröffnete, waren die sieben Künstler schon fleißig am werkeln. Nicht nur die Erwachsenen waren von den Kunstwerken, die direkt vor ihren Augen entstanden fasziniert. Auch die Kinder sahen begeistert dabei zu, wie die Baumstämme von Douglasien, Eichen, Fichten und Weiden schon erste Formen annahmen und trugen stolz erbeutete, nicht mehr gebrauchte Holzstücke mit sich herum. Der Wettergott schien dem Treiben ebenfalls seinen Segen zu geben, denn die anfänglich dunklen Wolken klarten auf, sodass Künstler und Besucher gemeinsam im strahlenden Sonnenschein auf ein erfolgreiches Symposium anstoßen konnten.

Guderjan wies in seiner Rede darauf hin, dass man mit dem sechsten Symposium auch das zehnjährige Jubiläum der Veranstaltung feiere. Das Thema "Beste Freunde", mit dem sich die Bildhauer auseinandersetzen, soll zum einen an das gute Miteinander der vergangenen Symposien erinnern, zum anderen aber auch darauf hinweisen "wie wichtig Freunde sind, in einer Zeit, in der eher das Gegeneinander als das Miteinander herrscht", erklärte Guderjan und meinte dies auch im Hinblick auf Europa.

Was die Künstler aus diesem Thema machen, bleibt abzuwarten. Die Besucher können die Fortschritte jedoch im Bürgerpark live miterleben – am Samstagabend sogar mit Illumination. Am Sonntag findet mit der Finissage um 11.30 Uhr dann der Abschluss statt – und auch die Stadt wird wieder eine Skulptur erwerben. Zudem findet im Rathaus auch bis Sonntag eine Ausstellung von Karl-Heinz Thiel statt, der sich für seine Bilder von den bisherigen Werken inspirieren ließ.

Wenn nicht "Beste Freunde", so sind die Teilnehmer des sechsten Symposiums doch zumindest alte Bekannte, deren Werke aus den Jahren 2009 und 2015 in Kenzingen Spuren hinterlassen haben. Zum Teil befinden sie sich in Privatbesitz wie die "Kastanien" des jüngsten Teilnehmers Simon Klaus. Einige zieren den Kenzinger Skulpturenpfad wie Roger Löcherbachs "Menschenturm" oder Georg Janthurs "Pater noster goes himmelwärts". Aber auch an anderen Orten in Kenzingen sind die Werke zu finden: So steht Branko Bazinas Engel, der 2009 Aufsehen erregte, weil er sich bei der Finissage noch rot färbte, in der Kapelle des Pflegeheims Sankt Maximilian Kolbe. Peer Oliver Naus "Die Sterne vom Himmel" begleitet die Ehepaare im Rathaus und Susanne Pauckers "Puzzled" – oder wie Guderjan es nennt "die Kauernde" – hat seinen Platz an der Alten Straße. Zwischen "Alter Straße" und Entlastungskanal findet man auch die Familien-Gruppe von Michael Lubasch – oder zumindest einen Teil davon. Denn bevor die Stadt damals mit dem Künstler verhandelt hatte, war ein Teil der Familie bereits verkauft worden.