Schlüsselübergabe für den neuen Einsatzwagen (von links): Lucas Kimmi (stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung Kenzingen), Karl Weiß (Kommandant der Feuerwehr Kenzingen), Markus Kaspar (Abteilungskommandant der Abteilung Kenzingen), Bürgermeister Matthias Guderjan, Kreisbrandmeister Jörg Berger und Landrat Hanno Hurth Foto: Feuerwehr Kenzingen Foto: Lahrer Zeitung

Feuerwehr: Neuer Wagen ermöglicht bessere Koordination / Kosten: 176 000 Euro

Kenzingen. Die Feuerwehr Kenzingen hat ihren neuen Einsatzleitwagen (ELW 1) offiziell übergeben bekommen. Mit ihm können Großschadenslagen, bei denen mehrere Löschzüge vor Ort im Einsatz sind, koordiniert und begleitet werden.

Eine längere Prozedur führte für alle Beteiligte zu einem ausgewogenen Ergebnis, leitete Bürgermeister Matthias Guderjan die Dankesworte ein. Vom Ratsbeschluss bis zur Übergabe vergingen zwei Jahre. Mit dem ELW 1 lassen sich Einheiten gezielt führen, wodurch die Zusammenarbeit, auch mit anderen Behörden und Organisationen, optimiert werde. Das neue Gefährt ersetzt das ELW 2, das 1988 gebaut und damals ausschließlich aus Spenden finanziert wurde.

Aus technischer Sicht und aufgrund der erhöhten Anforderungen an das Feuerwehrwesen war eine Neubeschaffung unumgänglich, erklärte der Rathauschef den Ratsbeschluss vom Januar 2017. Allerdings mussten 26 000 Euro zu einem späteren Zeitpunkt als überplanmäßige Ausgaben genehmigt werden. Aus der Regelförderung des Landes flossen 21 500 Euro zur Finanzierung bei. Der Landkreis unterstützte den Erwerb mit 35 000 Euro und aus der Bürgerschaft gingen knapp 13 000 Euro an Spendengeldern ein, wofür sich alle Redner bedankten. Aufgrund des Verhandlungsgeschicks von Gesamtkommandant Karl Weiß erbrachte das veräußerte ELW 2 noch 15 500 Euro. Somit reduzierte sich durch Zuschüsse und Spenden der städtische Eigenanteil von 176  000 Euro auf 91 000 Euro. Die Firma Schäfer erhielt den Zuschlag für den Aufbau, die Firma Massong für die Beladung.

Die besondere Bedeutung des Feuerwehrwesens hob Landrat Hanno Hurth hervor. Die im Ehrenamt Tätigen opfern Freizeit und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel, erklärte Hurth und fügte hinzu: "Ihre Einsätze werden komplexer, die Ausrüstung muss den neuen Ansprüchen standhalten." In Kenzingen genieße die Rettungsorganisation als "Stützpunkt Feuerwehr" großes Ansehen. Hurth bezifferte die Investitionen der vergangenen Jahre in den Standort mit mehr als fünf Millionen Euro.

Bereits beim Brand im Europa-Park im Einsatz

Gesamtkommandant Weiß bezeichnete die Rahmenbedingungen für die Feuerwehr Kenzingen nunmehr als optimal. 16 Entscheidungsträger können mit Hilfe des neuen Einsatzleitwagens gleichzeitig ihre Koordination abstimmen. Dass die Anschaffung gerechtfertigt sei, belege nicht nur der Brand im Europa-Park, wo der ELW 1 seine Feuertaufe bestand. Geliefert wurde das Fahrzeug bereits im Mai, auch wenn es erst bei der Übergabe offiziell in den Dienst der Kenzinger Feuerwehr gestellt wurde.

Abteilungskommandant Markus Kaspar ging auf die technischen Finessen ein: Im Fahrzeugheck ist Platz für Stromerzeuger, Warn- und Kleinlöschgeräte sowie Werkzeug und Gefahrgutliteratur. Der Funkraum verfügt über zwei getrennte Arbeitsplätze. Neben Funkgerät, Telefon und PC besteht die Möglichkeit, dort auch mit Faxgeräten zu kommunizieren. Für die Einsatzleitung ist eine Wärmebildkamera eingelagert. Der drehbare Fahrer- und Beifahrersitz dient im Einsatz als Unterstützungsplatz, die ausziehbare Markise für Besprechungen von Lagedarstellungen.

Bei größerer Schadenbekämpfung besteht zudem die Möglichkeit, einen Besprechungsraum für etwa 20 Personen mittels Faltpavillon aufzustellen.