Trinkwasser: Bohrung im Daslacher Feld südlich von Kappel starten im Januar

Kappel-Grafenhausen/Rust. Mit der Brunnenbohrung zum Bau des zweiten Tiefbrunnens im Daslacher Feld südlich von Kappel und in unmittelbarer Nähe des ersten Brunnens soll im Januar begonnen werden. Vor drei Jahren begann der Wasserversorgungsverband Kappel-Grafenhausen-Rust mit der Planung, im Sommer 2021 soll aus diesem Brunnen bereits eine halbe Million Kubikmeter Trinkwasser gefördert werden. Damit will man sich auch unabhängig vom Nachbarverband Ringsheim/Ettenheim machen, von dem jährlich rund 338 000 Kubikmeter Trinkwasser abgekauft werden. Der Jahresbedarf der beiden Gemeinden beträgt rund 900 000 Kubikmeter, eine halbe Million davon bezieht der Verband aus dem eigenen ersten Brunnen. Darin nicht eingerechnet ist der Bedarf für den Wasserpark.

In der vergangenen Sitzung erteilte der Verband den Auftrag zum Bau des Brunnens in Höhe von rund 292 000 Euro an die Firma Hölscher Wasserbau aus Essen. Die Gesamtkosten für die Fertigstellung liegen nach den Berechnungen des Planungsbüros GIT Hydros Consult aus Freiburg bei rund 750 000 Euro, wie Yvonne Morgenstern vom Planungsbüro mitteilte.

Wegen erhöhtem Eisen- und Mangangehalt ist eine Aufbereitung des Wassers mittels einer unterirdischen Anlage erforderlich. Zur Abdeckung der normalen Spitzenlast sollen 65 Liter pro Sekunde gefördert werden, bei Notfällen sei nahezu die doppelte Menge möglich (Redundanz). Derzeit werden noch Erkundungsbohrungen durchgeführt. Nach dem Bau des Brunnens wird zunächst durch Pumpversuche die Leistungsfähigkeit festgestellt. Zur Finanzierung der Maßnahme sind im Wirtschaftsplan 2020 Kredite von rund einer Million Euro vorgesehen. Der Auftrag zum Brunnenbau sei ein historischer Beschluss für alle Südgemeinden, befanden die beiden Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Kai-Achim Klare und Jochen Paleit.

Gespräche über die Fusion der beiden Wasserverbände

Die Verbandsmitglieder genehmigten ebenfalls den Jahresabschluss 2019 mit einer Bilanzsumme von rund 1,4  Millionen Euro. Die Betriebskostenumlage in Höhe von 327 340 Euro orientiert sich an der verbrauchten Wassermenge der beiden Gemeinden. Die Gemeinde Rust bezog rund 669 000 Kubikmeter Wasser (entspricht 327 340 Euro), Kappel-Grafenhausen rund 238 400 (entspricht 86 025 Euro). Die Investitionskostenumlage wurde mit 51 543 Euro festgelegt. Davon trägt die Gemeinde Rust rund 38 000 Euro.

Zugestimmt wurde den erhöhten Wasserbezugspreisen des Wasserversorgungsverbandes Südliche Ortenau Ringsheim/Ettenheim für die Ortsnetze Kappel, Grafenhausen und Rust von 43 auf 47 Cent pro Kubikmeter Wasser. Weil die Wasserabnahme des ZVT-Gebiets (Wasserpark) unter der Preiskalkulation lag, war seitens des Südverbandes eine Neukalkulation erforderlich.

Die beiden Bürgermeister Kai-Achim Klare (Rust) und Jochen Paleit (Kappel-Grafenhausen) teilen mit, dass die Fusion beider Verbände wieder Gesprächsthema sei. Zielsetzung sei, die Bedürfnisse beider Verbände und den Wasserpreis in ein Gleichgewicht zu bringen, sagte Klare, der zu Beginn des neuen Jahres turnusgemäß den Vorsitz an seinen Amtskollegen Paleit übergeben wird.