Das Grafenhausener Orchester überzeugte mit einem perfekt aufeinander abgestimmten Spiel. Foto: Decoux-Kone

Frühjahrskonzert: Grafenhausener und Gottenheimer Musiker sorgen für begeisterte Zuhörer

Von Michael Masson

Wohl gefüllt ist die Mehrzweckhalle gewesen, als die Musikkapelle Grafenhausen zu ihrem Frühjahrskonzert aufspielte. Dabei überließen sie dem befreundeten Musikverein aus Gottenheim als Gastkapelle den Vortritt.

Grafenhausen. Die 47 Instrumentalisten mit ihrem Dirigenten Andreas Thoman brachten nach fulminantem Einstieg mit japanischem "Young Pheasants in the Sky" sogleich mit einem Medley von George Gershwins Oper "Porgy and Bess" gehörig Leben in die Bude. Dann gab es einen Wechsel mit viel spanischem Temperament und "Andalucia", bei dem Martin Klose an der Trompete brillierte. Zur Bandbreite der Kaiserstühler Kapelle gehört selbstverständlich auch Traditionelles. Mit dem bekannten "The Second Waltz" von Dimitri Schostakowitsch brachte sie russische Dreivierteltakt-Dynamik zum Gehör. Eher poppig ging es dann beim Medley "Coldplay on Stage" zu. Nach rauschendem Applaus durfte eine Zugabe nicht ausbleiben, das Gottenheimer Ensemble verabschiedete sich mit einer volkstümlichen Polka der schweizerischen Rigispatzen.

Konnte die heimische Musikkapelle mit ihrem Dirigenten Steffen Jäger da nach der Pause mithalten? Antwort: Und wie! Schon beim schwungvollen "Sedona" des Amerikaners Steven Reineke konnten sämtliche Orchester- Register zeigen, was sie drauf haben. Wiederum japanisch ging es dann beim "Hgan- Nya" zu, sehr anspruchsvoll zwischen Turbulenzen und Melancholie wechselnd. Nicht minder bravourös meisterte die Kapelle Andrew Lloyd Webbers "All I ask of you" aus dem "Phantom der Oper", mit Sabine und Markus Burger als begeisterndem Duo an Trompete und Euphonium. Auch die 57 Grafenhausener Orchestermitglieder verfügen über ein breites Repertoire quer durch die musikalischen Landschaften. So hatten sie auch einen militärischen "Deutschen Marsch" auf dem Programm.

Nicht minder begeisterten die Musiker mit modernen "Gullivers Reisen" von Bert Appermonts. Auch da passten sämtliche Einsätze, hatten die Schlagzeuger Gelegenheit, ihre Instrumente auszureizen. Wiederum ein musikalischer Wechsel: Bei dem berühmten "Czardasz" von Vittorio Monti überzeugte Geigensolistin Marie Wiedwald mit virtuosem, temperamentvollem Spiel. Schließlich folgte ein wunderbarer Ausflug zum Rock ’n’ Roll mit dem Medley "Elvis the Pelvis". Begeisterter Schlussapplaus war die Folge, belohnt mit zwei Zugaben von "Sang" bis zu "Bugs Bunny and Friends".

Ehrungen

> 40 Jahre aktiv: Helmut Schaub und Heinz Sattler

> Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold (Posaune): Marius Hägle