Beim Theaterstück "Komisch" unterhielten 27 junge Darsteller der Klassen vier bis acht von der Ferdinand-Ruska-Schule Grafenhausen und der Werkrealschule Rust das Pu­blikum hervorragend. "Der Junge mit dem Eimer auf dem Kopf" (Eric Spöri, Dritter von links) hat Anhänger gefunden, die alle auf ihre Weise "komisch" sind. Foto: Kroll

Schüler begeistern in Grafenhausen 300 Zuschauer mit dem Theaterstück "Komisch"

"Komisch sind immer die anderen." Diesem weitverbreiteten Vorurteil widmet sich das Theaterstück von Bernd Winter, das am Donnerstagabend Schüler der Ferdinand-Ruska-Schule und der Werkrealschule den knapp 300 Gästen präsentierten.

Grafenhausen. Der Junge, der sich für einen Deppen hielt, das außerordentlich ordentliche Mädchen, die Coolen und Obercoolen sowie die Handy-Normalen – dies ist nur eine Auswahl der Rollen, in welche die jungen Schauspieler bei der Aufführung schlüpften.

Unter großem Applaus liefen die Schüler in der Sporthalle ein. Dann schlug die Stunde der Jungakteure, die allesamt gut vorbereitet und keineswegs nervös wirkten. Kein Wunder, hatten die Regisseurinnen Jutta Lederle-Binkert und Britta Dier die Rollen mit ihren Schützlingen seit Februar einmal in der Woche nachmittags akribisch einstudiert. In der Woche vor dem Auftritt sogar zusätzlich während der Schulzeit.

Die lustigen, teils aber auch tragischen Sketche bestanden aus Monologen der "Komischen", aus Dialogen zwischen ähnlich Denkenden und Smalltalks in Gruppen. Beispiele gefällig? "Die mit den unüblichen Klamotten" (Kyara Schoch) tanzt zu Scott Mc Kenzies "San Francisco" und spricht anschließend darüber, wie anders sie doch sei – und dass es doch mehr Menschen ihrer Art geben sollte.

Oder der "Obercoole" (Leon Ernst), der mit seinen Freunden Sprüche klopft, raucht, Dosen auf die Straße wirft und immer im Mittelpunkt stehen will, dann aber ganz kleinlaut wird, als seine Mutter sich über die auf dem ganzen Zimmerboden verteilten schmutzigen Unterhosen beschwert. "Die Träumerin" (Lilly Müller) ist mit Nichtstun beschäftigt. Ihre Mutter und die "Laberbacken" geben ihr abwechselnd Tipps, was sie stattdessen Sinnvolles tun könne – darunter Sport, Staubsaugen, eine Ausbildung machen oder lesen. Das Mädel vergisst die Ratschläge aber direkt wieder. Also muss alles nochmals wiederholt werden.

Wirklich komisch wirken aber auch die "Handy-Normalen", die über die ihrer Meinung nach "Komischen" lästern, während sie ihre Smartphones bedienen und sich über frisches Datenvolumen und W-Lan-Empfang freuen.

Nach der Aufführung bringt es Rektorin Maria Gut im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung" auf den Punkt: "Das Stück passt perfekt, da unsere Schule schon immer dafür steht, dass man jeden so akzeptieren soll, wie er ist. Mit der Rollenbesetzung hatten wir auch Glück: Jeder war genau richtig eingesetzt." Da passt auch der Song "Anders" von der Hip-Hop-Gruppe Urbanize, der nach dem Stück eingespielt wird und davon handelt, dass man so bleiben soll, wie man ist, und sich nicht für andere ändern muss.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von eingeübten Tanzeinlagen, Auftritten der Viertklässler als Sportler sowie der Schulband der Werkrealschule "Out of Ordinary". Als Dank für die "Super-Leistung" überreichte Gut den Schauspielern und Organisatoren einen Eis-Gutschein – zur gemeinsamen Verwertung. Im Anschluss bestand für die Gäste die Möglichkeit zum geselligen Beisammensein.