Der Vorsitzende und sein Stellvertreter: Kai-Achim Klare (rechts) und Jochen Paleit Foto: mut Foto: Lahrer Zeitung

Wasserversorgung: Erkundungsbohrungen in Kappel sind grundsätzlich positiv

Kappel-Grafenhausen/Rust (mut). Der Wasserversorgungsverband Rust/Kappel-Grafenhausen kommt bei seinem Vorhaben, einen zweiten Tiefbrunnen zu bauen, weiter voran. Nun gab es die Ergebnisse der Standorterkundung.

Für die südlicher Ortenau mit Ettenheim, Rust, Kappel-Grafenhausen, Ringsheim und Mahlberg, und nicht zuletzt für den Europa-Park, ist die Wasserversorgung aufgrund der besonderen wirtschaftlichen Strukturen des Tourismus’ längst zur interkommunalen Aufgabe geworden. Die beiden Wasserverbände Ringsheim/Ettenheim und Rust/Kappel-Grafenhausen schöpfen mit dem neuerlich genehmigten dritten Tiefbrunnen auf den Elzwiesen derzeit aus vier Tiefbrunnen Trinkwasser von jährlich rund zwei Millionen Kubikmeter (wir berichteten).

Neben dem bestehenden Tiefbrunnen des Verbands Rust/Kappel-Grafenhausen im Daslacher Feld in Kappel, plant der Verband einen weiteren Brunnen in unmittelbarer Nähe, um der sprunghaften Entwicklung des Tourismus’, der Bevölkerung, von Gewerbe und Industrie in der Region Rechnung zu tragen.

Der Verband hatte die Freiburger Firma Hydros Consult mit einer ersten Standorterkundung durch zwei Bohrungen mit Pumpversuchen beauftragt. Die Aufgabe: Erkundung der Wasserbeschaffenheit, der Ergiebigkeit und der hydraulischen Eigenschaften. Die besten Eigenschaften seien beim Standort "West 2" erzielt worden, erläuterte Ingenieur Stephen Schrempp bei der Verbandsversammlung. Ein Betrieb ohne Aufbereitung sei jedoch wegen erhöhtem Eisen- und Mangangehalt nicht möglich. Eine Nitratbelastung sei nicht festgestellt worden. Der Härtegrad von zwölf sei sogar besser als im bestehenden Brunnen. Der Standort sei hydraulisch sehr geeignet, maximal eine Million Kubikmeter Trinkwasser könnten aus beiden Brunnen gefördert werden.

Die nächsten Schritte sind ein Standortgutachten als Bedarfsanalyse, bei positiver Bewertung ein Wasserrechtsverfahren, die technische Planung und die bauliche Realisierung. Einen Zeitplan dazu gibt es noch nicht. Dass die Kosten für das Strukturgutachten von 23 000 Euro zu 50 Prozent bezuschusst werden, sei ein Zeichen, dass man dem zweiten Brunnen wohlwollend gegenüber stehe, so Jochen Paleit.

Jahresabschluss 2017:  Ohne Diskussion nahmen die Verbandsvertreter den von Kappel-Grafenhausens Kämmerer, Hans-Peter Zeller, erläuterten Jahresabschluss 2017 zur Kenntnis. Demnach betrug der Wasserverbrauch 872 400 Kubikmeter, davon aus der Eigenförderung im Wasserwerk Kappel rund 569 000 Kubikmeter, rund 303 400 Kubikmeter wurden vom Verband Ringsheim/Ettenheim hinzugekauft. Die Betriebskostenumlage, die sich am Wasserverbrauch ausrichtet, betrug für Rust rund 221 000 Euro, für Kappel-Grafenhausen etwa 87 000 Euro.

Wirtschaftsplan 2019: Im Kommenden Jahr weist der Wirtschaftsplan ein Volumen von rund 1,476 Millionen Euro aus. Davon im Erfolgsplan 400 000 Euro, im Vermögensplan 1,076 Millionen Euro. Eine Kreditaufnahme von rund einer Million Euro ist vorgesehen. Die Betriebskostenumlage wird auf rund 350 000 Euro, und die Investitionskostenumlage auf 39 250 Euro festgesetzt.

Investitionen 2019: Ertüchtigung und Erweiterung der Wasserversorgungsanlagen 720 000 Euro; Übergabebauwerk am Tiefbrunnen Nordwest (Verband Ringsheim/Ettenheim) 198 500 Euro; sonstige technische Maßnahmen am Pumpwerk Grafenhausen und der Übergabestation Rust 80 000 Euro.