Auch bei der Exkursion des NABU im Taubergießen waren die verschwundenen Orchideen ein brisantes Thema. Foto: Sadowski Foto: Lahrer Zeitung

Taubergießen: Bürgermeister glaubt an Diebstahl / Kritik an schlechter Kommunikation

Kappel-Grafenhausen. "Ich habe eine eindeutige Meinung, dass das Menschen gewesen sind", äußerte sich Kappel-Grafenhausens Bürgermeister Jochen Paleit emotional zu den jüngsten Vorkommnissen um die verschwundenen Orchideen im Naturschutzgebiet.

Bei einer Exkursion des Naturschutzbundes (NABU) zur deutsch-französischen Freundschaft im Taubergießen dankte er dem Einsatz der Polizei, wenngleich er zum aktuellen Ermittlungsstand keine weiteren Aussagen treffen durfte. Dafür bemängelte er die unzureichende Kommunikation von Staat und Verwaltung. Dadurch sei das Thema überhaupt in dieser Weise bundesweit aufgekommen, so Paleit. Der Bürgermeister hält die Diskussion um Wildschweine als mögliche Verursacher für völlig "obsolet". NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle zeigte sich etwas zurückhaltender. Im Moment könne nichts ausgeschlossen werden. Im Falle von professionellen Dieben fordert er "eine rasche und eindeutige Reaktion der Politik." Dann sollte mithilfe von Rangern das Naturschutzgebiet in Zukunft besser geschützt werden.

Gabriele Weber-Jenisch vom NABU erklärte, dass es zudem Bürger gebe, die immer wieder Orchideen unerlaubt ausgraben und im Garten anpflanzen würden. Sie geht auch von keinem organisierten Diebstahl aus.