Das Thema Ferienwohnung in der Kappeler Rathausstraße bleibt in Kappel-Grafenhausen weiterhin ein brisantes Thema, das auch bei der vergangenen Gemeinderatssitzung für einigen Gesprächsstoff sorgte. Symbolfoto: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Weitere Unterkünfte sollen in Kappeler Rathausstraße entstehen / Mehrheit ist dafür

Der Gemeinderat Kappel-Grafenhausen hat entschieden: Einige weitere Ferienwohnungen werden in der Rathausstraße entstehen. Das lässt sich mangels eines Bebauungsplans nicht verhindern, wie auf der vergangenen Sitzung deutlich wurde.

Kappel-Grafenhausen. Der Gemeinderat erteilte in seiner vergangenen Sitzung zwei Bauanträgen zur Erweiterung eines Wohnhauses durch Umbau eines Schopfgebäudes in der Vorau und dem Neubau eines Einfamilienhauses samt Garage im Blumenweg ohne Bedenken sein Einvernehmen. Beim dritten Bauantrag spielte hingegen das leidige Thema ausufernder, unerwünschter Ferienwohnungen abermals eine besondere Rolle.

Da soll nämlich in der Kappeler Rathausstraße ein historisches, denkmalgeschütztes Fachwerkhaus modernisiert werden, samt Umnutzung einer Scheune. Dazu war bereits vor zwei Jahren eine Bauvoranfrage erfolgreich gestellt worden, mit damals "nur" drei Ferienwohnungen. Nun sollen in der Scheune vier solche samt Hausmeisterwohnung eingebaut werden, im bestehenden Gebäude unter anderem zwei Maisonette-Dachwohnungen ebenfalls für Feriengäste. Das schmeckte Tobias Manz (CDU) ganz und gar nicht. Eindeutig würde dort nicht die normale Wohnnutzung dominieren, wie es sich der Gemeinderat wünscht, sondern die Fläche touristisch "optimal wertausgeschöpft, nur zum Geldverdienen".

Es wird eine dauerhafte Lösung gesucht

Doch bislang gibt es im vorliegenden Fall keine sichere rechtliche Verhinderungs-Handhabe, weil für das betreffende Mischgebiet bislang kein Bebauungsplan vorliegt. Und, so die Bauverwaltung: Die Vorhaben in der Rathausstraße seien baurechtlich zulässig, weil sie sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen und das Ortsbild nicht beeinträchtigen. So erteilten denn zwölf Gemeinderäte schließlich mehrheitlich ihr entsprechendes Bau-Einvernehmen bei je zwei Nein-Stimmen und Enthaltungen. In absehbarer Zeit will sich das Gremium mit dem Ferienwohnungs-Thema abermals grundsätzlich befassen, um eine dauerhafte, juristisch sattelfeste Lösung zu finden – statt der bisher erlassenen befristeten Wohngebiets-Veränderungssperren. Dazu erbat sich ein Zuhörer in der Fragestunde schon mal eine Statistik über Kappel-Grafenhausens Ferienwohnungen in den vergangenen 15 Jahren. Auf der nächsten Gemeinderatssitzung wird er sie bekommen, versprach Kappel-Grafenhausens Bürgermeister Jochen Paleit.

Auch das Thema des Arbeits- und Gesundheitsschutzes auf Baustellen wurde auf der Ratssitzung thematisiert – so auch die Vorhaben des Kindertagesstätten-Neubaus in Kappel und die Erweiterung der Grafenhausener Ferdinand-Ruska-Schule. Der Gemeinderat vergab für beide schon nahezu durchgeplanten Projekte Kita-Neubau und Erweiterung der Schule (wir berichteten) zusätzliche Aufträge für eine sogenannte "Sicherheits- und Gesundheitskoordination".

Zuständig für den Kita-Neubau in Kappel und die Erweitertung der Grafenhausener Ferdinand-Ruska-Schule wird nun das Friesenheimer Büro Frank Amman Bautechnik sein, das dafür gemäß Honorarordnung 15 500 Euro (KiTa) und 19 500 Euro (Schule) bekommt.