Dank des Verkaufs von Ökopunkten im Wert von 1,3 Millionen Euro für die Wilden Weiden bleibt Kappel-Grafenhausen trotz einiger Investitionen 2021 schuldenfrei. Foto: Thomas Kaiser

Zum Abschluss seiner Haushaltsberatungen hat sich der Gemeinderat auch mit den Wirtschaftsplänen der beiden Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung befasst. Abwasser wird etwas teurer, Trinkwasser etwas billiger.

Im Wasserversorgung-Haushalt für 2021 sind für die Doppelgemeinde im Erfolgsplan Erträge und Aufwendungen von je 294 450 Euro angesetzt, im Vermögensplan ebensolche mit je 189 150 Euro, also mit vorgeschriebenem Jahresergebnis von null Euro.

Gewinn darf die Gemeinde mit dem Wasser schließlich keines machen. Die Umsatzerlöse wurden mit 293 850 Euro angesetzt, davon stammen rund 245 000 Euro aus den Wassergebühren. Da diese Erlöse seit Jahren in Kappel-Grafenhausen Überschüsse aufwiesen, wurden sie jetzt nach neuer Kalkulation gesenkt. So wird das Wasser für die nächsten zwei Jahre um sieben Cent günstiger und kostet auf nun rückwirkend ab Januar 1,13 Euro pro Kubikmeter Frischwasser.

Die Gebühren für die Abwasserbeseitigung erhöhen sich hingegen um 17 Cent auf nun 1,83 Euro pro Kubikmeter. Das ist dem Kostendeckungsgebot geschuldet, die auch die gemeindeübergreifende Kläranlage berücksichtigt.

Der Wirtschaftsplan "Abwasserbeseitigung" Kappel-Grafenhausen ist jetzt auf Gesamteinnahmen und -ausgaben von je 1,4 Millionen Euro fest gesetzt. Davon entfallen 683 750 Euro auf den Erfolgs- und 667 550 Euro auf den Vermögensplan.

Der Gemeinderat beschloss die Wasser-Wirtschaftspläne ohne Debattenbedarf ebenso einstimmig wie die daraus folgenden Gebührenänderungen. Das bedeutet nun für die Kappel-Grafenhausener Verbraucher, dass sie pro Kubikmeter bezogenem Wasser samt Beseitigung 2,96 Euro statt bisher 2,86 Euro zu bezahlen – rückwirkend ab Januar.

Kappel-Grafenhausen. Der Gemeindehaushalt für das laufende Jahr 2021 ist nun in trockenen Tüchern. Vorigen Montag wurde er abschließend in wenigen Minuten abgehakt. Wie die Räte bereits in einer Halbtagssitzung am 3. März besprochen hatten, stehen 2021 in Kappel-Grafenhausen viele großen Investitionsausgaben an, etwa der laufenden Anbau bei der Ferdinand-Ruska-Schule, der Kappeler Kindergarten-Neubau und das neue Feuerwehr-Löschfahrzeug. Insgesamt werden Investitionen für 6,3 Millionen Euro getätigt, der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 11,8 Millionen Euro.

Seitdem hat sich am Haushalts-Zahlenwerk nichts geändert. Lediglich die Kosten für die eine aktuell nötige Dachsanierung beim katholischen Kindergarten wurden noch eingestellt. Viele der geplanten größeren Projekte seien durch staatliche Zuschüsse abgefedert, wie Bürgermeister Jochen Paleit erklärte.

Applaus für den Kämmerer

Überdies sorge der Verkauf von Öko-Punkten, der rund 1,3 Millionen Euro gebracht hatte, dass die Gemeinde nicht ins Minus rutscht und vorläufig weiterhin keine Schulden aufnehmen muss. Allerdings werde die Zukunft, so Paleit, "unabwägbarer", nicht zuletzt auch wegen der weiteren Corona-Pandemie-Entwicklung. Rechnungsamtsleiter Hans-Peter Zeller bekräftigte, dass die Gemeinde abermals keine Kreditaufnahmen tätigen werde – mit Ausnahme von Überbrückungskrediten für laufende Baumaßnahmen.

Der Gemeinderat hatte keinen Diskussionsbedarf mehr. Einstimmig beschloss er den Haushaltsplan in der vorgeschriebenen neuer kommunaler Doppik-Systematik. Diese hatte Zeller in gleich sechs Teilhaushalte und insgesamt 18 Produktbereiche gegliedert. Dafür hatte ihm Bürgermeister Paleit unter Applaus der Gemeinderäte schon bei den Haushaltsvorberatungen Anfang März extra gedankt.