Auch ein "Kinobesuch" gab es beim Grafenhausenser Zunftabend zu erleben – viele Lacher inklusive. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Zunftabend: Grafenhausener Hexen nehmen Dorfgeschehen aufs Korn / Halle ist voll besetzt

Grafenhausen. Die große Grafenhausener Hexenschar hat ihren ersten eigenen Höhepunkt gefeiert: Beim Zunftabend in der voll besetzten Halle begeisterten die Narren mit einem von Zeremonienmeister Alexander Utz zusammengestellten bunten Programm.

Hexenchef Benjamin Utz begrüßte, flankiert von seinen Hexen und begleitet vom neu eingekleideten Zunftrat, das Publikum, um sogleich den bewährten und schlagfertigen Moderatoren Kai Schießle und Dominik Debacher die Bühne zu überlassen. Der Hexesome eröffnete das Programm und wurde für seinen unbeschwerten und beschwingten Tanz im Bayern-Look mit Dirndl und Lederhosen mit viel Beifall belohnt. Die Crazy Angels präsentierten sich amerikanisch und tanzten als Cowgirls mit amerikanischer Hymne. Beim Tanz der Hexen im Hexenkostüm und Maske ging es im dunklen und nebelverhangenen Wald um die Macht zwischen Teufel und Hexen – eine eindrucksvolle Szene.

Die beiden Hexenmaidli Celine Luczak und Johanna Utz palaverten über viele Begebenheiten in der Hexenzunft, wussten etwa zu berichten, dass einer seinen Gutschein an der falschen Tankstelle einlösen wollte. Ebenfalls interessante Geschichten hatte die Hexenreporterin Melanie Sattler zu erzählen. So weiß nun jeder, dass eine Hexenfrau bei einem Umzug in einer Nachbargemeinde auf der Toilette ihre Hexenunterhose vergessen hatte.

Wie es bei einem Kinobesuch früher wohl zuging, demonstrierten Martin Büchele, Markus Trutt, Bernd Schießle, Christiane Beilke Nicole Beilke und Gabi Fischer-Geppert bei ihrem pantomimischen Auftritt. Das Licht war aus und Nasenbohren, Gebissreinigen, Popcornfuttern und den Sitznachbarn belästigen nahmen ihren Lauf. Die Junghexen sprangen in die Bresche, weil der Turnerbund krankheitshalber sein Schauturnen nicht zeigen konnte.Die Narren lösten diese Aufgabe mit Bravour.

Zu den absoluten Höhepunkten zählte wieder der Auftritt der Gruppe Fähr Play. Bei Reinhard Anselm, Benjamin Utz, Florian Bachmann, Dirk Schwer, Isabell Luczak, Michaela Schöffel und Florian Schaub drehte sich alles um den Taubergießen. Da gab es die Jungfernfahrt mit einer Gondel vom Europa-Park ins Elsass und zurück, da war gerade noch eine einzige Orchidee zu finden, die aber trotz Bewachung ebenfalls abhanden kam und durch eine Pflanze aus dem Blumenhandel ersetzt werden musste und da war auch ein wild gewordener Demonstrant, der sich lautstarke Wortgefechte mit den anderen lieferte. Dann tauchte auch noch Greta, die schwedische Klimaschutzaktivistin auf.

Traditionell gehört das Männerballett zum närrischen Programm. In diesem Jahr präsentierte es einen schwungvollen Tanz im Schiffsmilieu. Auf der Titanic bewegten sich Personal und Passagiere mit viel Akrobatik und das Publikum forderte stürmisch eine Zugabe. Die Familie Schaub mit Sven, Yannik, Robin, Maximilian, Julia und Markus Lauck präsentierte ihre Erlebnisse beim Friseur und man erfuhr so nebenbei auch, dass ein Hexenmitglied bei einem Aufenthalt in Düsseldorf die Pin-Nummer beim Geldabheben stets falsch eingab und erst bei der Ehefrau telefonisch nachfragen musste.

Das Hexenballett rundete das fast fünfstündige Programm mit einem wunderschönen Can-Can-Tanz ab, bevor Oberzunftmeister Utz unter Begleitung der Kapelle Ohrwurm alle Akteure zum Finale und zur Abschlusspolonaise auf die Bühne rief.