Blumen von der "Blumenwiese": Bürgermeister Jochen Paleit freute sich mit den Kindern über die Kita-Eröffnung. Foto: dec

Kita "Blumenwiese" in Kappel eingeweiht. Später soll die Taubergießenschule profitieren

Kappel - Es war ein fröhlicher Anlass, der am Freitag Kinder und Erwachsene in der Aula der Kappeler Taubergießenschule zusammenführte. Nebenan im alten Schulgebäude hat die Kita "Blumenwiese" ihren Betrieb aufgenommen, was kräftig gefeiert wurde.

Bürgermeister Jochen Paleit zeigte sich glücklich, dass trotz eines enormen Zeitdrucks die Inbetriebnahme pünktlich geklappt hat. Handeln war, so Paleit, nötig gewesen, denn Kappel-Grafenhausen wächst immer weiter und damit auch der Bedarf nach neuen Kindergartenplätzen. Deshalb wurde als Zwischenlösung bis zu einem bereits beschlossenen Neubau in Kappel westlich der Mehrzweckhalle (wir berichteten) als Übergangslösung eine "Filiale" der Kita "Regenbogen" eröffnet.

Geplant hatten sie der Ruster Architekt Günter Erny mit dem Ettenheimer Ingenieurbüro Vertec. Gemeinsam vorangetrieben haben die Umbaumaßnahmen Bauamtschef Thorsten Luick mit örtlichen Handwerkern. Zwar wird die Sanierung der alten Schule samt Außenanlagen mit rund 280 000 Euro um etwa 50 000 Euro teurer werden als eine vom Gemeinderat verworfene Containerlösung, doch sind die Gelder nachhaltig angelegt. Denn nach dem Kita-Neubau wird die Taubergießenschule die ohnehin künftig benötigten Räumlichkeiten für sich brauchen können. Schon jetzt kann die Schule eine gleich mitsanierte zweite Etage für Mittagsverpflegung und Nachmittagsbetreuung nutzen.

Nicht nur darüber freute sich Schulleiterin Katja Wößner. Zwar hatten die Behörden darauf bestanden, dass die "Blumenwiese" vom Schulbereich baulich getrennt wird. Trotzdem habe sie schon Ideen für Aktionen unter dem Motto "Gemeinsam miteinander und voneinander lernen". Ihr schweben Sport-, Musik- und Vorlesestunden sowie Theaterspiele und Feste vor. Die Sporthalle wird ohnehin gemeinsam genutzt.

Kerstin Weber von der Kita trug mit den Kindern von der "Blumenwiese" zur Feier des Tages ein herziges Lied darüber vor, dass alle großen Leute mal ganz klein angefangen haben, ob Polizisten, Pfarrer oder Bürgermeister. Später parlierte sie mit dem kleinen Till noch über die ehemalige Kita-Baustelle: "Eine schöne Sauerei war’s", meinte der spontan. Es wurden viele Blumengeschenke verteilt, Paleit hatte für die neue Übergangs-Kita extra einen Forscher-Rucksack mitgebracht.

Für die Eltern dankten Nathalie Butz und Nadine Beil dafür, dass die Gemeinde so schnell weitere Kita-Plätze geschaffen habe, auch zur Entlastung des Grafenhausener "Sonnenscheins". Auch deren Leiterin Heiderose Burg freute sich, dass der Gemeinderat so zügig reagiert habe. Ebenso die Grüne-Landtagsabgeordnete Sandra Boser, die sich beim anschließenden Rundgang durch die Räume davon überzeugend, dass die gewährte Landesförderung gut angelegt sind.

Info: "Blumenwiese" mit viel Platz

Neben einem großen Gruppenzimmer ist im Erdgeschoss der neuen Kindertagesstätte ein "Bistro" fürs gemeinsame Frühstück und das Mittagessen entstanden, dazu ein Ruheraum nebst Büro und eine Sanitäranlage. Im Außenbereich gibt es einen eingezäunten Spielbereich für die derzeit 19 Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die bislang wegen Platzmangel noch nach Grafenhausen pendeln mussten. Auf 25 Plätze ist die umgebaute Etage des alten Schulgebäudes insgesamt ausgelegt worden, vier Erzieherinnen sorgen in Schichtbetrieb für die Betreuung. Voraussichtlich ab dem Jahr 2020 – soweit mit dem beschlossenen Kappeler Kita-Neubau alles planmäßig läuft – wird die Taubergießenschule die ohnehin benötigten Räume übernehmen können. Bauliche Änderungen, so die Verantwortlichen, seien dann nur noch in Nuancen erforderlich.