Cosima Zeller ist die neue Rangerin des Naturschutzgebiets Taubergießen. Foto: RPF

Naturschutzgebiet: Cosima Zeller seit Montag im Amt / Besucherlenkung als wichtige Aufgabe

Kappel-Grafenhausen/Rheinhausen - Cosima Zeller ist die neueRangerin im Naturschutzgebiet Taubergießen. Wie das Regierungspräsidium Freiburg mitteilt, hat die 30-jährige Umweltwissenschaftlerin am Montag ihren Dienst angetreten.

Zeller arbeitete bereits in den vergangenen Jahren in der Ökologischen Station Taubergießen mit, zunächst als Praktikantin und danach im Rahmen eines Dienstleitungsvertrags. Schwerpunkte ihrer Arbeit als Rangerin werden die Information von Besucherinnen und Besuchern, Gebietskontrollen sowie der Schutz besonderer Lebensräume und Arten sein, teilt das Regierungspräsidium mit.

Handlungsbedarf durch mehr Besucher

"Das Taubergießen ist eines der größten und meist besuchten Naturschutzgebiete des Landes. Es zeichnet sich aus durch seine enorme Artenvielfalt und als wichtiges Bindeglied für den grenzüberschreitenden Naturschutz. Mit Cosima Zeller haben wir eine Rangerin gefunden, die dieses besondere Gebiet und die Arbeit der Ökologischen Station bereits bestens kennt.

Sie wird die Besucherinnen und Besucher für den Wert der einzigartigen Naturschätze des Taubergießen sensibilisieren und ihnen die Verhaltensregeln vermitteln, die zu ihrem Erhalt beitragen", freut sich Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Während der Corona-Pandemie habe der Besucherandrang im Naturschutzgebiet nochmals zugenommen (wir berichteten), Insofern sei eine professionelle Gebietsbetreuung dringend notwendig. Cosima Zeller werde die gute Arbeit von Bettina Saier, der Leiterin der Ökologischen Station, stärken.

"Nachdem wir in den vergangenen drei Jahren keinen Ranger im Taubergießen hatten, freue ich mich, dass es nun gelungen ist, die Stelle aus Mitteln des Regierungspräsidiums befristet auf zwei Jahre einzurichten. Ich hoffe, dass wir darüber hinaus eine langfristige Lösung finden werden", erklärt Schäfer.

Man werde das Möglichste, um diese Stelle zu verstetigen, erklärte auch Präsidiumssprecherin Heike Spannagel auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. "Die Rangerstelle im Taubergießen ist innerhalb der Landesverwaltung bislang nicht institutionalisiert.

Zumal der Besucherdruck auf das Naturschutzgebiet im vergangenen Jahr Pandemie-bedingt weiter zugenommen hat, hat das Regierungspräsidium den dringenden Bedarf für eine professionelle Besucherlenkung gesehen und deshalb die Mittel zur Einrichtung der Rangerstelle für die nächsten zwei Jahre bereit gestellt. Gemeinsam mit dem Land arbeiten wir an einer tragfähigen Lösung für die Zukunft."

"Meine neue Aufgabe als Rangerin für das Naturschutzgebiet Taubergießen gehe ich mit Freude und auch mit Respekt vor den Herausforderungen an. Angesichts des Klimawandels und des Freizeitdrucks auf unseren Schutzgebieten ist die Bewahrung der Artenvielfalt eine große Aufgabe, die ich im Dialog mit allen Akteurinnen und Akteuren gestalten möchte", sagt Cosima Zeller. Mit dem Thema Besucherlenkung hat sie sich bereits im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Kaiserstuhl auseinandergesetzt.

Info

Das Taubergießen ist mit 1682 Hektar eines der größten und bekanntesten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs. Es befindet sich in den Oberrheinauen, auf dem Gebiet der Gemeinden Rheinhausen, Rust, Kappel-Grafenhausen und Schwanau sowie zu knapp 60 Prozent im gemeindefreien Gebiet der französischen Kommune Rhinau. Das Gebiet ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung auch Teil des grenzüberschreitenden Ramsar-Gebiets Oberrhein. 1979 wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt.