Gemeinderat: Kosten für Hackschnitzelanlage sind zu hoch

Kappel-Grafenhausen (mm). Nach mehreren Sitzungen ist im Gemeinderat die Entscheidung für ein mit Holzpellets betriebenes künftiges gemeinsames Nahwärmenetz für die Grafenhausener Ferdinand-Ruska-Schule samt geplantem Erweiterungsbau und benachbarter Mehrzweckhalle gefallen.

Zuvor wurde eine Heiz-Variante mit Holzhackschnitzeln vom Freiburger Ingenieurbüro Lenz samt Kostenberechnung nochmal untersucht. Ergebnis: Eine Hackschnitzelanlage würde jährlich im Unterhalt mit 47 800 Euro nur 1200 Euro mehr kosten als ein Pelletbetrieb, jedoch wären die Erst-Investitionen um knapp 110 000 Euro teurer. Vor allem deshalb, weil ein unterirdischer Hackschnitzel-Lagerbunker aus Stahlbeton nötig wäre. Hingegen könnten die kleinen vorgetrockneten Holzpellets im bestehenden Heizraum gelagert werden. Überdies machte die technische Bauamtsleiterin Lena Klingler geltend, dass eine Hackschnitzel-Anlieferung aus eigenem Wald "schwierig bis unmöglich" sei. Dafür würden zusätzliche Bauhof-Maschinen zum Häckseln samt Trocknungszwischenlager gebraucht (wir berichteten). Das sei "wirtschaftlich kaum darstellbar".

Frank Andlauer (CDU) machte geltend, dass mit Holzhackschnitzeln nicht nur bessere Umwelteffekte mit weniger Trocknungsenergie, Treibhausgasen und Feinstaub erzielt werden. Angesichts mehr zu erwartendem eigenen Holz von den "Wilden Weiden" lohne es sich, zu investieren, zumal dabei gesammelte Öko-Punkte eingesetzt werden könnten. Georg Wegmann (Freie Wähler) erwähnte schlechte Erfahrungen anderer Gemeinden mit der Hackschnitzel-Technik. Die Pellet-Anlage im Kindergarten funktioniere sehr gut.

Dem stimmte Bürgermeister Jochen Paleit zu: Deshalb bevorzuge er nach wie vor die Pellet-Variante. Überdies müsse gerechnet werden, die Gemeinde habe noch weitere Finanzinvestitionen zu schultern. Damit überzeugte der Bürgermeister nicht alle Gemeinderäte. Schließlich fiel eine Entscheidung für die Pellet-Variante samt Heizkessel und ergänzendem Gas-Spitzenlastkessel. Acht Gemeinderäte samt Bürgermeister stimmten dafür, sechs dagegen, einer enthielt sich.